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Wenn einem Tweets das Fernsehen verderben

Twivo - die rosarote Brille für Twitter

Autor(en): Sarah Weiß am Dienstag, 14. Mai 2013
Quelle: M94.5

Vermiest Twivo das Fernsehen?

Die brandheißen Entwicklungen der aktuellen Lieblingsserie über Twitter zu erfahren, nervt! Jennie Lamere schafft mit ihrer neuen App Abhilfe.

Die brandheißen Entwicklungen der aktuellen Lieblingsserie über Twitter zu erfahren, nervt! Jennie Lamere schafft mit ihrer neuen App Abhilfe.

Wer schon vor Ende des Films verrät, dass der Mörder wieder der Gärtner war, macht sich ungefähr so beliebt wie Fußpilz. Das gleiche gilt auch bei der Lieblingsserie. Wenn man den Ausgang der aktuellen Folge auf Twitter gelesen, noch bevor man sie selbst gesehen hat, nervt das. Da hilft nur offline bleiben - oder clever sein. Die 18-jährige Jennie Lamere aus dem US-Bundesstaat New Hampshire hat sich für zweiteres entschieden. Sie programmierte eine Anti-Spoiler-App für Twitter. Twivo, kurz für „Twitter for TiVo“, blockt Posts mit unliebsamen Stichworten, also Tweets in denen der Name der Sendung oder einer der Schauspieler genannt wird, erscheinen einfach nicht mehr auf dem Bildschirm. Keine unnötigen Infos mehr, die bloß die Vorfreude verderben. Hebt man die Sperre wieder auf, sind alle Beiträge wieder ganz normal sichtbar.  

Frauen und Technik

Nach 10 Stunden und 150 Zeilen Programmiersprache nach dem Geistesblitz, steht die App. Einfach, aber genial. Das fand auch die Jury von TVnext Hack event, einem nationalen Wettbewerb für Programmierer in Boston. Dort macht Jennie Lamere nicht nur mit ungeliebten Posts, sondern auch mit den Männern kurzen Prozess: Als einzige angetretene Frau, gewinnt sie den Wettbewerb gegen 80 Mitstreiter.  

Ihre App funktioniert als Erweiterung für Google Chrome und auch wenn bis zur ersten Benutzung noch einiges verändert werden muss, wurde Jennie schon von der Technikfirma Furious Minds Unterstützung bei der Vermarktung angeboten. Auch für die Zukunft kann sie sich die Arbyeit bei einem Technik-Unternehmen vorstellen. Zu ihren Favoriten zählen Apple und Google.

(K)einen Zaun um meine Freiheit

Wir wollen grenzenlose Freiheit im Web, keine Vorprogrammierten Suchvorschläge bei google und unsere Daten sollen gesichert sein wie eine mittelalterliche Ritterburg. Twivo baut immerhin einen Bauzaun um unsere Privatsphäre, in der wir frei sind, nur noch die Daten eindringen zu lassen, an denen wir auch wirklich interessiert sind. Eine rosarote Brille für das Web – was ich nicht sehen will, muss ich auch nicht sehen. Jennie Lamere ist einen ersten Schritt in diese Richtung gegangen. Wir schauen neidisch hinterher. Denn um sich für jedes Web-Problem die entsprechende Software zu programmieren, fehlt dem Otto-Normal-Internet-Nutzer einfach das Know-How.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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