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Akkukiller Facebook

Warum ich Facebook gelöscht habe

Autor(en): Constantin Rebouskos am Montag, 8. Februar 2016
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Quelle: M94.5

Facebook auf dem Smartphone

Warum ich die App von Facebook nicht mehr nutze und du es dir vielleicht überlegen solltest.

Als kleine Prämisse: Ich werde euch in diesem Artikel nicht erzählen, wie sehr ich Facebook hasse, warum ihr alle aufhören solltet, Facebook zu benutzen, oder eure Accounts löschen solltet.

Wie für viele Studenten ist das soziale Netzwerk für mich nahezu essentiell für viele organisatorische Aufgaben. "Was ist der Klausurstoff?" oder "Wann ist die nächste Fachschaftsparty?“ sind ein paar Beispiele. Aber dadurch, dass ich nur nebensächlich Student und eigentlich ein Smartphonesuchti (Smombie? Weiß da wer, was ich meine?) bin, hat mich Facebook an einer mir deutlich wichtigeren Stelle angegriffen: Der Akkulaufzeit.

Und für den Leser: Ich habe ein Android-Smartphone. Der Großteil meiner Probleme gilt nur für Handys, die keinen Apfel auf der Rückseite haben. Zwar haben auch iPhones Probleme mit der Facebook-App, aber es ist leichter für ihre Besitzer, diese kleinen Problemchen zu bekämpfen.

Reinkarnation

Vor ein Paar Monaten hat mein altes Smartphone seinen Geist aufgegeben. Und ein Bisschen hat es mich auch gefreut. Ich weiß, funktioniert hat es ja noch ganz gut, aber ich hatte so meine Probleme damit. Vor allem konnte ich es nicht mal mehr einen ganzen Tag verwenden, bevor die Akkuprozentanzeige im einstelligen Bereich war und ich panisch nach einer Steckdose suchen musste. Da war die Entscheidung schnell gefasst und der neue mit Touchscreen ausgestattete Produktivitätskiller befand sich in meinen Händen. Ganz viele tolle neue Features, die ich nie benutzen werde und vor allem eins: ein Akku, mit dem ich sage und schreibe ganze zwei Tage connected bleiben kann. Ich fühlte mich wie neugeboren.

Ernüchterung

Ein paar Wochen der Nutzung und das neue Handy füllte sich langsam mit den verschiedensten Apps. Standards wie Whatsapp und auch Facebook sowie der zugehörige Messenger. Aber trotz des neuen frischen Akkus hält das Gerät doch nicht wirklich länger als einen oder eineinhalb Tage. Ein kurzer Blick in die Akkuverbrauchsstatistiken zeigt, wer die Sünder sind: Facebook und der Messenger stehen dort sehr weit oben, obwohl sie nicht so oft genutzt werden. Das hat mich stutzig gemacht und ich begann zu recherchieren.

Für die vielen Features, die diese beiden Apps anbieten, müssen sie nahezu konstant im Hintergrund laufen. Für Push-Nachrichten von Veranstaltungen, Gruppen und Posts fragt das Smartphone ständig bei den Facebook-Servern nach, ob es denn etwas Neues gibt.

Facebook weiß aufgrund ständiger Abfragen meiner Position, auf welchen Parties ich bin, welche anderen Facebook-Nutzer mit mir dort sind und schlägt mir so ständig neue Inhalte vor. Mit wem ich möglicherweise befreundet sein möchte und was mich so interessieren könnte. Facebook durchsucht auch meine Telefon-Konakte und schlägt mir auf Basis ihrer Nummern neue Freunde vor. Meine Mutter werde ich trotzdem nicht hinzufügen.

Und bei meiner Recherche bin ich auf ein weiteres Problem gestoßen: Dadurch, dass die beiden Apps mein Handy konstant auf Trab halten, ist nicht nur der Akku schneller leer, sondern auch die Performance des ganzen Geräts wird verlangsamt. Ein Reddit-User hat Ende Januar einen Test durchgeführt, bei dem überprüft wurde, wie viel langsamer sich Apps öffnen, wenn Facebook und der Messenger installiert sind. Dabei kam heraus, dass sein Smartphone, ein recht neues LG G4, mit den beiden Apps installiert, durchschnittlich 15% langsamer reagierte.

Erleichterung

Ich will nicht auf Facebook verzichten müssen, aber eine Alternative muss her. Die beiden Apps habe ich gleich deinstalliert. Um Facebook weiter auf meinem Smartphone zu verwenden, habe ich jetzt Metal, einer App, welche nur als Wrapper, also als Zugriff für die mobile Seite von Facebook, dient. Eine andere Alternative ist Tinfoil, welche genau wie Metal funktioniert, nur ein bisschen anders aussieht. Oder ganz normal über den Browser (Das hat sich als die beste Lösung herausgestellt). Dort finde ich alles, was ich mit der Facebook-App und dem Messenger vorher konnte. Nachrichten, Gruppen, Bilder und alles, was das Facebook-Herz begehrt. Auch Push-Benachrichtigungen kriege ich noch. Die sind aber optional, falls ihr lieber eure Ruhe haben wollt.

Was ist mit iPhones?

Für iPhone-Nutzer ist das alles eigentlich ein eher kleines Problem. Das Betriebssystem iOS ist nämlich weitaus restriktiver. Facebook und der Messenger dürfen dort bei weitem nicht so viel wie auf Android-Geräten. Zum Beispiel das Feature „Chatheads“ (diese Chatblasen, die immer auf dem Bilschirm herumschweben) vom Facebook-Messenger gibt es nicht. Auch kann man die Synchronisation im Hintergrund in den Geräteeinstellungen beschränken. Wer aber aus datenschutztechnischen Gründen so wenig wie möglich an Facebook weitergeben will, der muss die Apps auch deinstallieren. Oder gleich aufhören, Facebook zu benutzen. Aber für solch radikale Maßnahmen sind die Wenigsten bereit. Dafür verlässt man sich zu gerne auf den Service.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
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