"Ab hier beträgt die Wartezeit ca. zwei Stunden", so der ernüchternde Text auf zahlreichen Schildern in den Warteschlange der Gamescom. Der Grund: ein namenhaftes Spiel. Auch wenn man es nur für wenige Minuten spielen kann, opfern Besucher der Messe ihre Zeit, um so einen AAA-Titel - einen heißerwarteten Blockbuster der Gaming-Branche - anzuspielen.

Deutlich entspannter, aber nicht weniger interessant, geht es in einer Halle fernab der großen Publisher und der endlos wirkenden Warteschlangen zu. Gemeint ist Halle 10.2, in welcher sich die "Indie Arena Booth" (IAB / Booth) befindet. Über eine Fläche von 620 qm erstreckt sich dort die Heimat der Indie-Entwickler.

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Die große bunte (Indie)-Familie

Anders als in den Hallen von großen Ausstellern (z.B. Sony, Microsoft, EA, Take Two, usw.), die sich an ihren Spielständen offene Duelle um die größte und partytauglichste Präsentation liefern, geht es bei den Entwicklern, die ihre Titel auf der Indie Arena Booth vorstellen, alles etwas enger und familiärer zu.

60 Teams und insgesamt 80 Spiele, die für Abwechslung in der Booth sorgen - und das auch optisch, wie Robin Kocaurek, Organisationsmitglied der IAB, erklärt: "Dadurch, dass wir so viele sind, ist es bei uns alles etwas bunter und verschiedener als bei anderen Ständen, die eher einheitlich sind. Da fällt man natürlich auf."

Spieler treffen Entwickler

Anders als bei den großen Ausstellern sucht man hier zudem vergeblich nach Hostessen oder Hosts, welche den Stand betreuen. Diese Aufgabe übernehmen die Entwickler selbst. Wieso? "Wir haben dazu ein Verbot", so Kocaurek, und weiter: "Alle Entwickler sind angehalten persönlich dabei zu sein." Und der Erfolg des "Sei-selber-anwesend"-Modells gibt ihnen Recht: "Die Leute sind eigentlich immer happy mit den Besuchern in Kontakt zu sein, vor allem weil man sehen kann, wie die Besucher das eigene Spiel spielen, es genießen und Spaß haben."

Neben diesem Fun-Faktor gibt es noch einen weiteren Aspekt, der für die Aussteller auf der Indie Arena Booth eine entscheidene Rolle spielt: das Feedback der Nutzer. "Für uns ist es die beste Möglichkeit mit Spielern in Kontakt zu treten. Es macht einfach Spaß, mit den Leuten zu quatschen und so direktes Feedback zum Spiel zu bekommen.", erklärt Lea Dickert, Technical Artist vom Independent-Studio Brainseed Factory.

Lea Dickert vom Entwicklerteam des Spiels "Typoman Revised". Quelle: M94.5 / Ron Stoklas

Die Lust, sich zu präsentieren

Angefangen hat die Geschichte der "Indie Arena Booth" übringes mit Oliver Eberlei (Gründer und Entwickler bei Hammer Labs). "Ein paar Wochen vor der Gamescom (2013) hatte er beschlossen hat, dass er sein Spiel zeigen will. Er hat schließlich 40 Quadratmeter gemietet und in seinem Garten einen Messestand gebaut", wie Booth-Orgamitglied Robin Kocaurek im Interview erzählt.

Den gleichen Messestand gibt es übrigens auch heute noch: Teile der Original-Booth werde jedes Jahr aufs neue genutzt, um das Grundgerüst der Indie Arena zu errichten. So auch bei der Gamescom 2016.

Oliver Eberlei und Robin Kucaurek von der Indie Arena Booth. Quelle: M94.5 / Ron Stoklas

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