Internet der Dinge
Your Breakfast Goes Online
Das "Internet der Dinge" soll unser Leben fundamental verändern. Ähnlich fundamental, wie das Smartphone im letzten Jahrzehnt.
Was passiert aber, wenn auf einmal nicht nur Menschen und isolierte Computer im Internet kommunizieren, sondern auf einmal auch Gegenstände? Von der Stereoanlage über den Kühlschrank, den Toaster, den Toilettenpapierhalter bis zur Müslischüssel.
Die smarte Müslischüssel misst, wie schnell man frühstückt. Quelle: Rambold
Okay, das mit der Müslischüssel ist etwas weit hergeholt und wahrscheinlich in naher Zukunft noch kein Teil deiner Morgenroutine, aber gar nicht so abwegig. Chips, die aus deiner Müslischüssel einen WLAN Hotspot machen, gibt es schon für 2 Dollar bei chinesischen Lieferanten. Kombiniert mit ein paar wenigen günstigen Sensoren, die vielleicht das Gewicht des Inhalts oder die Fettkonzentration der Milch messen, hat man schon die erste smarte Müslischüssel der Welt. (Weltpremiere wird diese Idee selbstverständlich hier feiern.)
Diese weiß dann schon, wie viel Müsli du gegessen hast, kann die Kohlehydrathe und Fettwerte deiner Fitness-App weiterleiten. Von der Schnelligkeit der Gewichtsabnahme der Schüssel kann man vielleicht auf Stress am Morgen schließen, den vielleicht der nervige Weckton deines “Smart Weckers” zu verschulden hat. Deine Müslischüssel wird sich in dem Fall entscheiden, den Fehler des Weckers auszubügeln, und den Raum mit einer angenehmeren Lichtfarbe und etwas Jazz zur Entspannung füllen.
Aber wieso studiere ich eigentlich überhaupt noch, und arbeite nicht lange schon in einem innovativen Start-Up an meiner “Smart Müslischüssel™” (patent pending)?
Smart Müslischüssel - DIE Geschäftsidee? Quelle: Rambold
Das ist das Problem an der Idee des “Internet der Dinge”: Wenn die offene Infrastruktur fehlt, die eben ermöglicht, dass die Müslischüssel beispielsweise die Lampen steuern kann, bleibt von der Vision nicht viel mehr als überteuertes Geschirr, das die WLAN Verbindung deines Smartphones stört.
Davon sind wir aber noch ziemlich weit entfernt. Es ist auch gar nicht so leicht, genau zu bestimmen, welche Gegenstände jetzt genau was überhaupt machen dürfen. Wie weiß jede Müslischüssel deines Haushalts beispielsweise, dass deine Fitness-App deinen Müslikonsum abfragen darf, deine Dating-App vielleicht aber nicht. Soll das die Schüssel selbst entscheiden? Wie kommunizieren die Partner überhaupt? Mit WLAN? Bluetooth? UKW? Alles ungeklärte Fragen, die beantwortet werden wollen. Denn beim “Internet der Dinge" geht es um den “Internet”-Teil, der dein Zuhause schlauer machen kann.