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Treefight For Sunlight - Treefight For Sunlight [Cooperative Music]
Platte des Monats Februar 2011
Jubelnde Klänge, anschwellend wie ein Strom. Hinfortreißend, emporhebend, freigebend. Treefight For Sunlights selbstbetiteltes Debüt entfaltet diese Wirkung.
Lautlos gleitet die Scheibe ins Laufwerk. Die ersten Takte erklingen, Stimmen heben an zu singen. Und etwas tief in unserm tiefsten Innern bricht auf, durchströmt und reißt uns fort, davon und darüberhinaus. Eröffnet Welten, unerreichbar fern, vergangen.
Eskapismus, Wiederheraufbeschwören der eigenen Kindheit, Isolation sind laut Bassist Christian Rhode Lindinger die immer wiederkehrenden Motive ihres Langspieldebüts. Drei Jahre dauerten die Aufnahmen, bis sie schließlich im vergangenen Sommer mit dem Titel A Collection Of Vibrations For Your Skull in ihrer dänischen Heimat veröffentlicht wurden. Am 18. Februar erscheinen sie - selbstbetitelt - weltweit.
Zehn Symphonien Tongut. Keine Klangwand, die einen anfährt, sondern ein behändes Fließen, das einen entführt. Durch einen Spalt im Fels ins Verborgene. Die vier Stimmen verwoben mit den Instrumenten zu einem Klang, der so natürlich, so rein, so vertraut und so nahe, als habe jeder Hörer seinen eigenen Zugang. Die vollen Nylonsaiten der Gitarre, das helle Glockenspiel, die sich aufschaukelnden Klaviermelodien, das Erbeben der gespannten Kalbshaut auf der Trommel sind dem Ohr ein Reigen.
Spätestens bei Did you feel how everything was flowing? im vierten Stück treibt man willig dem Klangstrom folgend. Alles fließt. Und schwillt an zu einem Rausch.
Mittendrin, schwerelos getragen empor, die Wasserwand durchbrechend, ist man sanft freigegeben. Und blickt auf.
In ein Sternenangesicht. Ein Idyll, ein Reich, eine Lichtung eröffnet sich einem. Zusammengekommen mit den Tieren des Waldes wird musiziert und getanzt. Jubilierende Chöre erschallen wie ein tiefes Verlangen empor. Und alsbald sinkt man betört erschöpft hintenüber ins kräftige Gras. Blühend.
Und hat die Platte auch dunklere Momente wie das unheilvolle Klirren des Tambourhinoceros Jams, ist es doch ein wohliges Schaudern, als erlebe man das Spektakel eines Sommergewitters aus sicherer Geborgenheit. Folgt denn darauf auch mit Riddles In Rhymes die vielleicht heiterste, naivste und kindischste und zugleich in Momenten auch erhabenste Melodie, die je die Flimmerhärchen eures Gehörgangs gestriffen hat. Dazu fragt der Gesang sorgenvoll, ob die Generation der fernsehenden Kinder einmal Phantasie genug haben wird, um Rätsel in Reimen zu entwerfen und neue Welten zu erschließen.
Doch soll das keinesfalls als Sozialkritik verstanden werden und die Texte generell bloß nicht ernst genommen werden, wie die Vier betonen. Ihnen geht es um die Wirkung, nicht den Inhalt. Die Worte sollen Stimmungen ausdrücken, Gefühle und Assoziationen auslösen. So geben sie auch ungern ihre Intentionen bei der Entstehung einzelner Stücke preis. Nur so viel: They Never Did Know antizipiert das Gefühl des Elternwerdens, den Versuch mit dem Embryo zu kommunizieren, auf dass er einem die verborgenen Geheimnisse der Mutter enthüllen möge.
Ein Plädoyer für die Neugier, die Naivität, die Phantasie der Kindheit, aber auch für deren tiefen Ernst. Wie jedes Spiel auch aufrichtiger Ernst war. Wie man Als die Tiere den Wald verließen sah und so tief mitfühlte und eintauchte - mit einer Absolutheit, die als über die Relativität aller Dinge aufgeklärter Erwachsener unwiederbringlich dahin ist und fasziniert.
Lindert euer Sehnen und lasst euch hinfortreißen von Treefight For Sunlight, den vier Freunden seit Kindertagen aus Kopenhagen.
Eskapismus, Wiederheraufbeschwören der eigenen Kindheit, Isolation sind laut Bassist Christian Rhode Lindinger die immer wiederkehrenden Motive ihres Langspieldebüts. Drei Jahre dauerten die Aufnahmen, bis sie schließlich im vergangenen Sommer mit dem Titel A Collection Of Vibrations For Your Skull in ihrer dänischen Heimat veröffentlicht wurden. Am 18. Februar erscheinen sie - selbstbetitelt - weltweit.
Zehn Symphonien Tongut. Keine Klangwand, die einen anfährt, sondern ein behändes Fließen, das einen entführt. Durch einen Spalt im Fels ins Verborgene. Die vier Stimmen verwoben mit den Instrumenten zu einem Klang, der so natürlich, so rein, so vertraut und so nahe, als habe jeder Hörer seinen eigenen Zugang. Die vollen Nylonsaiten der Gitarre, das helle Glockenspiel, die sich aufschaukelnden Klaviermelodien, das Erbeben der gespannten Kalbshaut auf der Trommel sind dem Ohr ein Reigen.
Spätestens bei Did you feel how everything was flowing? im vierten Stück treibt man willig dem Klangstrom folgend. Alles fließt. Und schwillt an zu einem Rausch.
Mittendrin, schwerelos getragen empor, die Wasserwand durchbrechend, ist man sanft freigegeben. Und blickt auf.
In ein Sternenangesicht. Ein Idyll, ein Reich, eine Lichtung eröffnet sich einem. Zusammengekommen mit den Tieren des Waldes wird musiziert und getanzt. Jubilierende Chöre erschallen wie ein tiefes Verlangen empor. Und alsbald sinkt man betört erschöpft hintenüber ins kräftige Gras. Blühend.
Und hat die Platte auch dunklere Momente wie das unheilvolle Klirren des Tambourhinoceros Jams, ist es doch ein wohliges Schaudern, als erlebe man das Spektakel eines Sommergewitters aus sicherer Geborgenheit. Folgt denn darauf auch mit Riddles In Rhymes die vielleicht heiterste, naivste und kindischste und zugleich in Momenten auch erhabenste Melodie, die je die Flimmerhärchen eures Gehörgangs gestriffen hat. Dazu fragt der Gesang sorgenvoll, ob die Generation der fernsehenden Kinder einmal Phantasie genug haben wird, um Rätsel in Reimen zu entwerfen und neue Welten zu erschließen.
Doch soll das keinesfalls als Sozialkritik verstanden werden und die Texte generell bloß nicht ernst genommen werden, wie die Vier betonen. Ihnen geht es um die Wirkung, nicht den Inhalt. Die Worte sollen Stimmungen ausdrücken, Gefühle und Assoziationen auslösen. So geben sie auch ungern ihre Intentionen bei der Entstehung einzelner Stücke preis. Nur so viel: They Never Did Know antizipiert das Gefühl des Elternwerdens, den Versuch mit dem Embryo zu kommunizieren, auf dass er einem die verborgenen Geheimnisse der Mutter enthüllen möge.
Ein Plädoyer für die Neugier, die Naivität, die Phantasie der Kindheit, aber auch für deren tiefen Ernst. Wie jedes Spiel auch aufrichtiger Ernst war. Wie man Als die Tiere den Wald verließen sah und so tief mitfühlte und eintauchte - mit einer Absolutheit, die als über die Relativität aller Dinge aufgeklärter Erwachsener unwiederbringlich dahin ist und fasziniert.
Lindert euer Sehnen und lasst euch hinfortreißen von Treefight For Sunlight, den vier Freunden seit Kindertagen aus Kopenhagen.