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Haushalt 2017

870 Millionen für den Wohnungsbau

Autor(en): Emanuel Schierl am Mittwoch, 16. November 2016
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Quelle: pixabay.com

In München wird es bald viele Baustellen geben

Im Münchner Stadtrat wurde der Haushalt für 2017 vorgestellt. Die Stadt investiert, neue Wohnungen werden gebaut. Was bedeutet das für die Münchner?

Programm für neue Wohnungen

870 Millionen Euro sollen in den Jahren 2017 bis 2021 in den städtischen Wohnungsbau fließen. Das hat der Der Münchner Stadtrat einstimmig beschlossen. Mit dem Geld will die Stadt "ausschließlich bezahlbaren" Wohnraum schaffen, zum größten Teil durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft (GWG). Einzelne Gebiete in städtischem Besitz will die Kommune zwar an Investoren verkaufen. Allerdings haben diese strengen Auflagen zu folgen - unter anderem eine regulierte Miete für einen Zeitraum von 60 Jahren. Außerdem will die Stadt eine Eigenbedarfskündigung ausschließen, um Planungssicherheit für die Bewohner zu schaffen. Insgesamt sollen durch das Programm 8500 Wohnungen pro Jahr errichtet werden.

Widerstände gegen Neubauten

Ein völlig neuer Stadtteil zwischen Unterföhring und Riem: Wenn es nach dem Haushalt 2017 geht, soll im nordöstlichen Bogenhausen Wohnraum für 30.000 Menschen enstehen. Da Grund und Boden in diesem Fall jedoch nicht der Stadt München gehören, muss die Kommune ihn zunächst aus Privatbesitz abkaufen. Hier könnte eine Interessensvertretung der Grundeigentümer für Schwierigkeiten oder Verzögerungen sorgen. Sie sorgen sich unter anderem um den zusätzlichen Verkehr und den Wertverlust, der für die angrenzenden Grundstücke entstehen würde. Solche Widerstände werden voraussichtlich auch an anderen Standorten zu finden sein.

München boomt

Die Investitionen sind eine Reaktion des Stadtrats auf den beständigen Wachstum der Stadt München. Prognosen zufolge werden bis zum Jahr 2030 rund 230.000 weitere Bewohner nach München ziehen. Auch die Universitäten LMU und TU brechen jedes Jahr neue Immatrikulationsrekorde. Deshalb wird neuer Wohnraum auch für Studenten interessant. Die Präsidenten der Universitäten, Professor Wolfgang Hermann an der TU und Professor Bernd Huber an der LMU, fordern seit Jahren von der Politik mehr günstigen Wohnraum in München.

Bis sich das Projekt des Stadtrats jedoch auf die aktuelle Wohnungsnot der derzeitigen Studenten konkret auswirkt, wird es aber wohl noch dauern. "Es bleibt abzuwarten, wie effizient der Wohnungsbau letztlich umgesetzt wird", meint Ernst Wolowicz, Kämmerer der Stadt München. "Jede Klage der Anwohner muss gehört werden." Erst 2026 können laut Wolowicz alle geplanten Wohnungen voraussichtlich fertig gebaut sein. Auch Oberbürgermeister Dieter Reiter sagt offen, dass die neuen Investitionen nicht jedes Problem werden lösen können. Reiter bedauert: "Es ist schlicht unmöglich mit dem Wohnungsbau hinterher zu kommen."

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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