Frauen müssen für Dienstleistungen mehr bezahlen als Männer. Das ergab die heute veröffentlichte Studie "Preisdifferenzierung nach Geschlecht in Deutschland" der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.

 

In rund 30 Prozent der in der Untersuchung betrachteten Fälle wurde festgestellt, dass Kundinnen preislich benachteiligt werden. Vor allem beim Friseur macht sich der Unterschied bemerkbar. Durchschnittlich zahlen Frauen für einen Kurzhaarschnitt ganze 12,50 Euro mehr als Männer. Aber auch der Besitz einer Bluse kann ein teures Vergnügen sein. Bei der Reinigung werden knapp zwei Euro mehr fällig als für Hemden. 

 

Der Preisunterschied findet sich größtenteils bei Dienstleistungen. Jedoch gibt es auch bei Waren unerklärliche Unterschiede. So kostet beispielsweise ein Rasierer mit zwei Klingen bei einem Drogeriemarkt 2,45 Euro. Das pink verpackte Gegenstück für Frauen ist aber um 50 Cent teurer, ohne dass es sich sonst großartig von der "Männerversion" unterscheiden würde. Bei insgesamt 2,3 Prozent von der insgesamt 1 682 untersuchten Produkte mussten Frauen mehr zahlen. 

Um eine Lösung zu finden, lohnt es sich, einen Blick nach Österreich zu werfen. Die dortige Friseurinnung hat ein Muster für geschlechtsneutrale Preislisten erarbeitet. 

 

 

Quelle: dpa