Ärger beim ZDF: Jungjournalisten machen Druck
In Österreich demonstrierten die Kollegen vom ORF gegen politsche Einflussnahme - mit Erfolg. Jetzt bekommen sie deutsche Nachahmer: von jungen ZDF-Journalisten. Konkrete Forderungen gibt es aber noch nicht.
In Österreich demonstrierten die Kollegen vom ORF gegen politsche Einflussnahme - mit Erfolg. Jetzt bekommen sie deutsche Nachahmer: von jungen ZDF-Journalisten.
Text: Helena Eberl
Am Wochenende folgten einige ZDF-Redakteure dem österreichischen Prostest-Beispiel des ORF. Dort hatten Mitarbeiter des ORF in den letzten Wochen ein Video veröffentlicht, in dem sie sich gegen die Einstellung eines Politikers in einer hohen Position wehrten. Der Protest war erfolgreich, der Politiker Niko Pelinka zog seine Bewerbung zurück. Angespornt von diesem Erfolg verfassten junge ZDF Journalisten einen Brief, in dem sie ihre mit der Situation des ORF vergleichen und auch im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu enge Verwebungen von Politik und Medien kritisieren:
„WIR paar jungen Nachwuchs-ZDFler möchten auch noch in ein paar Jahren in einem (nahezu) unabhängigen ZDF arbeiten. Wobei WIR niemals mehr so hohe Pensionsansprüche werden verjubeln können, wie es den Hierarchen, die ein Filz-System im Haus aufgebaut haben, möglich ist.“
Die harten Worte wurden anonym verschickt, denn einer der Kritikpunkte sind wacklige Arbeitsverträge für junge Journalisten. Das ZDF reagierte umgehend, kann aber keine klaren Kritikpunkte erkennen. Auch Thomas Hanitzsch, Professor der Journalismusforschung, sieht in dem Protestbrief eher ein allgemeines Stimmungstief, weil darin keine konkreten Kritikpunkte formuliert werden. Der Protest an sich sei allerdings berechtigt, schließlich sollen in den nächsten vier Jahren nicht nur 75 Millionen Euro an Personalkosten eingespart werden, der Verwaaltungsrat besteht außerdem komplett aus Politikern. Ein starker Kritikpunkt, findet Thomas Hanitzsch.
Laut ZDF hat der stellvertretende Chefredakteur Elmar Theveßen den Verfassern das Gespräch angeboten und wartet nun auf Antwort.
In Österreich demonstrierten die Kollegen vom ORF gegen politsche Einflussnahme - mit Erfolg. Jetzt bekommen sie deutsche Nachahmer: von jungen ZDF-Journalisten.
Text: Helena Eberl
Am Wochenende folgten einige ZDF-Redakteure dem österreichischen Prostest-Beispiel des ORF. Dort hatten Mitarbeiter des ORF in den letzten Wochen ein Video veröffentlicht, in dem sie sich gegen die Einstellung eines Politikers in einer hohen Position wehrten. Der Protest war erfolgreich, der Politiker Niko Pelinka zog seine Bewerbung zurück. Angespornt von diesem Erfolg verfassten junge ZDF Journalisten einen Brief, in dem sie ihre mit der Situation des ORF vergleichen und auch im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu enge Verwebungen von Politik und Medien kritisieren:
„WIR paar jungen Nachwuchs-ZDFler möchten auch noch in ein paar Jahren in einem (nahezu) unabhängigen ZDF arbeiten. Wobei WIR niemals mehr so hohe Pensionsansprüche werden verjubeln können, wie es den Hierarchen, die ein Filz-System im Haus aufgebaut haben, möglich ist.“
Die harten Worte wurden anonym verschickt, denn einer der Kritikpunkte sind wacklige Arbeitsverträge für junge Journalisten. Das ZDF reagierte umgehend, kann aber keine klaren Kritikpunkte erkennen. Auch Thomas Hanitzsch, Professor der Journalismusforschung, sieht in dem Protestbrief eher ein allgemeines Stimmungstief, weil darin keine konkreten Kritikpunkte formuliert werden. Der Protest an sich sei allerdings berechtigt, schließlich sollen in den nächsten vier Jahren nicht nur 75 Millionen Euro an Personalkosten eingespart werden, der Verwaaltungsrat besteht außerdem komplett aus Politikern. Ein starker Kritikpunkt, findet Thomas Hanitzsch.
Laut ZDF hat der stellvertretende Chefredakteur Elmar Theveßen den Verfassern das Gespräch angeboten und wartet nun auf Antwort.