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C'est qui Charlie?

Autor(en): Marie Kilg am Montag, 12. Januar 2015
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Quelle: unbekannt / twitter.com

Mit "Je suis Charlie" bekundet Internetuser ihre Unterstützung des Satiremagazins.

#JeSuisCharlie ist einer der populärsten Hashtags aller Zeiten - er hat allerdings auch schon eine Art Gegenhashtag. Die Geschichte der Beiden.

JeSuisCharlie ist einer der populärsten Hashtags aller Zeiten.

Als der Grafiker Joachim Roncin am 7. Januar vom Anschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris erfährt, findet er diese drei Worte. Und ahnt wahrscheinlich nicht, dass seine simple Grafik bald zum Erkennungsmerkmal der Solidaritätsbewegung mit den Opfern wird.

#Jesuischarlie wird an diesem Abend bis zu 6000 Mal pro Minute getwittert. Noch heute wird der Hashtag in den sozialen Netzwerken buchstäblich im Sekundentakt gesetzt – es ist einer der populärsten politischen Hashtags, die es auf Twitter je gegeben hat. Menschen rund um den Globus, schreiben „Je suis Charlie“ um ihre Anteilnahme auszudrücken oder den Angriff auf die Meinungsfreiheit zu verurteilen. Auch viele Politiker und Prominente sind unter den Twitter-Usern, zum Beispiel Heiko Maas und Boris Becker.

Doch Twitter wäre nicht Twitter, wenn dem Trend nicht schon ein Gegentrend gefolgt wäre: „Je ne suis pas Charlie“, ich bin nicht Charlie, ist der Slogan derjenigen, sie sich zumindest nicht völlig uneingeschränkt hinter die Satirezeitschrift stellen wollen. Die meisten Twitter-User betonen, dass sie natürlich gegen jede Art von Terrorismus sind, und selbstverständlich schockiert und traurig über die Anschläge – doch vielfach wird die extreme Heroisierung der Comiczeichner in Frage gestellt. Auch Satire dürfe nicht alles:

In der hitzigen Debatte ist es mittlerweile schwer abzugrenzen, welcher Slogan genau welche Positionierung ausdrückt. Der Missbrauch von #JeSuisCharlie zum Ausdruck von Fremdenfeindlichkeit und Islamhetze wird kritisiert. Aber auch das blinde Aufspringen auf den Trend durch diejenigen, die die Karikaturen des Satiremagazins nicht einmal kennen.

Denjenigen, die wiederum behaupten, nicht Charlie zu sein, wird vielfach vorgeworfen, den Terrorismus gutzuheißen. Wie man es gewöhnt ist von viralen Internetdebatten, sind neben schlagfertigen Argumenten eben auch viele unüberlegte und engstirnige Kommentare zu finden. Gerade in einer Diskussion um Meinungsfreiheit muss man diese Vielfalt wohl verkraften, wie ein ebenfalls viel zitierter Satz der letzten Woche ausdrückt:

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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