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Politisches Spiel

Demokratie mal anders!

Autor(en): Katja Sontheim am Donnerstag, 14. Mai 2015
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Quelle: Nemetschek-Stiftung

Das politische Computerspiel "Utopolis-Aufbruch der Tiere".

Am Tablet oder Handy zocken, dabei Punkte sammeln und immer weiter aufsteigen. Hört sich nicht politisch an? Ist es aber!

"Utopolis - Aufbruch der Tiere". So heißt das neue mobile Spiel für das Handy oder Tablet, das die Nemetschek Stiftung gemeinsam mit dem  Münchener Entwicklerstudio Reality Twist  entwickelt hat. Hört sich zunächst mal nach einem ganz normalen Computerspiel an. Dahinter steckt aber wesentlich mehr. Das Spiel soll Jugendlichen spielend dabei helfen, demokratisches Handeln zu verstehen. Aber wie genau funktioniert das?

Multiplayer-Spiel mit Tierrollen

Im Spiel spielen bis zu 25 Charaktere zusammen. Jeder Spieler kann sich zunächst ein eigenes Tier aussuchen. Vom Wolf bis hin zum Wildschwein stehen einige Tiere zur Auswahl. Dann gilt es, zusammen mit den anderen Spielern bestimmte Ziele zu erreichen, Punkte zu sammeln und so in immer höhere Levels aufzusteigen. Das Setting: Ein Wald auf einem fremden Kontinent. Dort müssen die Tiere, also die verschiedenen Spieler, zusammen um ihr Überleben kämpfen. Um das zu schaffen, können und müssen die Tiere miteinander kommunizieren, können Gegenstände erschaffen und austauschen.

Demokratische Prinzipien

Das politische an dem Spiel: Die Spieler können Regeln und Gesetze vorschlagen, um bestimmte Ziele schneller zu erreichen. Über diese Vorschläge stimmt dann die ganze Gruppe ab. Bereits hier fällt eine erste Parallele zu einer realen Demokratie auf. Und auch der Inhalt der möglichen Gesetze und Regeln lässt sich auf ein reales politisches Demokratie-System übertragen. So kann zum Beispiel ein Gesetz vorgeschlagen werden, dass die Nahrung, die die einzelnen Spieler sammeln, für alle Spieler da ist. Vorteil: Das Überleben aller Tiere ist sicher. Nachteil: Weniger aktive Spieler müssen sich noch weniger anstrengen, da die Nahrung für sie schon garantiert ist. Auch hier werden Parallelen beispielweise zu unserem Steuersystem sichtbar. Schließlich zahlt in Deutschland jeder Steuern. Die gehen aber auch an diejenigen, die nicht so viel eingezahlt haben. Die Spieler können also verschiedene Gesetze und Prinzipien auf kreative, spielerische Art und Weise entdecken. Der Ein oder Andere gewinnt so vielleicht eine andere Sicht auf manche politische Entscheidungen.

Deutscher Computerspielpreis

Das Spiel "Utopolis-Aufbruch der Tiere" hat im April 2015 sogar den Deutschen Computerspielpreis in der Kategorie "Best serious Game" erhalten.


Utopolis hat den Deutschen Computerspielpreis gewonnen. Quelle: Nemetschek-Stiftung

Die Stiftung freut sich natürlich sehr über diesen Preis, auch wenn sie eigentlich gar nicht so "serious" sein wollen. Denn das Spiel soll in erster Linie Spaß machen. Dr. Ralf Nemetschek, Geschäftsführer der Nemetschek Stiftung, kann jedenfalls schon gar nicht mehr aufhören, das Spiel selbst zu spielen. "Es macht mir einfach wahnsinnig Spaß. Wenn man einmal angefangen hat will man immer neue Ziele erreichen", meint er. 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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