Dritter Tag SiKo
Die unendliche Geschichte
Zwei Tage lang haben sich die Weltpolitiker auf der Sicherheitskonferenz mit den USA beschäftigt. Heute ging es um Krisengebiete.
Das Grand Hotel Münchens ist unbestritten der Bayerische Hof. Wer durch die mondän-zirkelnde Drehtür am Haupteingang des Traditionshauses spaziert ist, fühlt sich wie in einem eigenen und weltentrückten Kosmos. Vor allem in diesen Tagen, denn die Räumlichkeiten des Hotels sind der Haupttagungsort der 53. Münchner Sicherheitskonferenz.
Im Scheinwerferlicht stehen am dritten und letzten Tag der Konferenz die Probleme im Nahen Osten. Die Stimmung war deutlich undiplomatischer als die Tage zuvor. Zwar waren Vertreter aus Saudi- Arabien, Israel, der Türkei und des Iran anwesend - sprachen jedoch wenig miteinander. Feindschaften, Terrorismus, Schuld und Krieg überschatteten die Konferenz.
Tag Drei: Redner und Statements
Avigdor Libermann: Der israelische Verteidigungsminister sprach in seiner kurzen Ansprache über den großen Feind seines Landes: den Iran. Die Geschichte der Beziehung der beiden Länder ist lang und kompliziert. Der Iran erkennt Israel nicht als legitimen Staat an, Israel wiederum sieht im Iran die größte Bedrohung des Nahen Ostens. Seit der Iran mit atomaren Tests die Weltgemeinschaft provoziert, hat sich die Lage nicht verbessert.
Mevlüt Cavuşoğlu: Auch an den türkischen Außenminister wurde die Frage gestellt: Was will die Türkei für die Region des Nahen Ostens tun? Der Außenminister sprach sich für eine Zwei-Staaten Lösung im Israelisch-Palästinensischen Konflikt aus. Doch im Moment ist das große Problem der Region der Syrien-Krieg. Um den Terrorismus zu besiegen, will der Außenminister alle für einen gemeinsamen kampf in die Pflicht nehmen.
Adel bin Ahmed al Jubeir: Der Außenminister von Saudi-Arabien blickt sehr optimistisch in die Zukunft, mit dem neuen amerikanischen Präsidenten zusammenarbeiten zu können. Ahmed al Jubeir sprach sehr zurückhaltend. Der Konflikt seines Landes mit dem Jemen und die andauernde Rivalität mit dem Iran brachten den Außenminister nicht im Geringsten aus der Ruhe.
Impressionen von der SiKo
Unser Moment des Tages?
Lyse Doucet, eine britische Journalistin der BBC, moderiert die Statements der angriffsfreudigen Staatsmänner aus der Türkei, Israel, Saudi- Arabien und dem Iran. Auch wenn die Männer nicht mehr aufhörten zu diskutieren, schaffte es die Journalistin immerhin im Raum für Frieden zu sorgen.
Unsere SiKO Zahl des Tages
2168 Tage Krieg in Syrien. Sechs Sicherheitskonferenzen später gibt es immer noch keine Ansätze für Frieden.
Zitate des Tages
“Discipline is a very important part of democracy. And a moderator doesn’t want to be a dictator.” Lyse Doucet, die Moderatorin des Vormittags, managte die konfliktreichen Situationen mit höchster Souveränität.
„The Problem is Iran, Iran, Iran.“ Der israelische Verteidigungsminister hat einen klaren Staatsfeind.
„Und der Islam ist nicht Schuld - Islam bedeutet Frieden.“ Der türkische Außenminister Mevlüt Cavuşoğlu.