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Ein vergessenes Thema: Tibet

Autor(en): Anne Kostrzewa am Sonntag, 12. Februar 2012
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Ein Mensch, der sich selbst mit Benzin übergießt, um seinen Körper zu entflammen. Brennend auf der Straße. Ein fast unvorstellbares Bild. Trotzdem war dieser Freitod für einige tibetische Mönche und Nonnen der einzige Ausweg. So war Tibet zuletzt in den Medien. Wir blicken zurück - und in Tibets Zukunft. Ein Mensch, der sich selbst mit Benzin übergießt, um seinen Körper zu entflammen. Brennend auf der Straße. Ein fast unvorstellbares Bild. Trotzdem war dieser Freitod für einige tibetische Mönche und Nonnen der einzige Ausweg. So war Tibet zuletzt in den Medien. Wir blicken zurück - und in Tibets Zukunft.
von Helena Eberl

In den vergangenen Jahren hat Tibet immer wieder Schlagzeilen gemacht - und das leider nicht wegen seiner traumhaften Landschaft. Tibet wird bis heute von China unterdrückt. Mao Zedong war chinesischer Revolutionär. Nach seiner Machtergreifung 1949 verkündete er, die „friedliche Befreiung Tibets“. Was dahinter steckte, war alles andere als friedlich:
Zehntausende chinesische Soldaten marschierten in Tibet ein.

Der Dalai Lama, das geistige Oberhaupt Tibets, unterzeichnete damals widerwillig ein Abkommen, in dem er China die volle Souveränität Tibets zuspricht. Als Gegenleistung wird den Tibetern religiöse, kulturelle und weitgehend politische Freiheit gewährt. Diese Freiheit wurde praktisch aber nie umgesetzt. Stattdessen werden Tibeter gefangen genommen und verschleppt, weil sie ihre Religion ausüben oder auf der Straße demonstrieren. Der Dalai Lama hat für seine Bemühungen einer gewaltlose Aussöhnung sogar den Friedensnobelpreis erhalten. Leider entschärft sich die Situation nicht.

Öffentlicher Protest gegen die Hoffnungslosigkeit


Tibet ist immer noch mit Militär besetzt. Klöster werden kontrolliert und Geistliche müssen sich Schulungen unterziehen. Eine patriotische Umerziehung, in denen sie den Dalai Lama verhöhnen müssen. Wer sich widersetzt, wird abtransportiert und bestraft.
Trotzdem wagen sich einige Tibeter immer wieder auf die Straße und klagen öffentlich. Das sie sich diesem Risiko aussetzen, liegt wahrscheinlich an ihrer aussichtslosen Situation. Es gibt kaum Chancen auf Jobs, für Tibeter herrscht Armut und Unterdrückung.

17 Tibeter haben seit 2009 ihr Leben noch mehr in Gefahr gebracht: Sie haben ihren eigenen Körper angezündet. Manche von den meist jungen Geistlichen überlebten. Doch was mit ihnen passiert ist, ist unbekannt.
Diese unbekannten Mönche setzten damit ein Zeichen und lenkten in vielen Ländern das Augenmerk auf ihre grausame Situation.

Tibets Kultur lebt - aber nicht in Tibet

Vieles ist durch die chinesische Unterdrückung schon kaputt gegangen in Tibet. Zumindest konnten aber – vor allem durch den Einsatz des Dalai Lama – zumindest im Exil Teile der tibetischen Kultur erhalten werden - so gibt es etwa tibetische Schulen, in denen ihre Sprache, ihre Medizin und ihre Malerei an die nächste Generation weitergegeben werden.

Bleibt noch zu hoffen, das diese Kultur auch in Tibet selbst wieder eine Zukunft findet.

Die Vergessenen Themen hört ihr jeden Mittwoch um kurz nach 17 Uhr in der Hörbar.

Bildquelle: photos/wonderlane (flickr.com), CC BY 2.0

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