Erinnerung für die Ohren
Hersbruck – eine kleine Stadt in der Nähe Nürnbergs war ein Schauplatz der nationalsozialistischen Barbarei. Damit das Geschehene nicht vergessen wird, hat eine Schülergruppe des Hersbrucker Gymnasiums einen Audioguide erstellt.
„WER SICH DES VERGANGENEN NICHT ERINNERT, IST DAZU VERURTEILT, ES NOCH EINMAL ZU ERLEBEN“.
Das steht auf einem Gedenkstein auf dem ehemaligen Gelände des KZ-Außenlagers Hersbruck. Um dem „nochmal erleben“ entgegen zu wirken, hat sich eine Schülergruppe des Paul-Pfinzig-Gymnasiums in Hersbruck intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Dabei ist ein Audioguide herausgekommen, der nun von anderen Jugendlichen bei Exkursionen verwendet werden kann.
Hersbruck war ein Außenlager des KZ Flossenbürg, das irgendwann völlig überfüllt war. Das Außenlager bestand von August 1944 bis April 1945. Die Häftlinge mussten dort in einem Stollen namens „Doggerwerk“ für die Rüstungsindustrie arbeiten.
Obwohl das KZ nicht mal ein ganzes Jahr bestand, verbrachten dort etwa 9000 Menschen einen Teil ihres Lebens – circa 4000 sind zu Tode gekommen.
Der Audioguide der Hersbrucker Schüler beschreibt die Stimmung im KZ sehr eindrücklich. Um möglichst gründlich vorzugehen, sprachen sie mit Historikern und Zeitzeugen. Ex-Häftlinge berichten von grauenhaften Erlebnissen wie Folter und Misshandlung. Frauen, die damals in der Nähe lebten, erinnern sich an Leichen, die abtransportiert und verbrannt wurden; an ein Wirtshaus, dass nur durch einen Zaun vom KZ abgetrennt war. Sie beschreiben die Zeit als eine unglaublich Traurige.
Vergessen war auch hier bequem
Nach dem Krieg wurde die braune Vergangenheit unter Schweigen und Vergessen begraben. Das KZ-Gelände wurde nach und nach abgerissen und für andere Zwecke verwendet. Heute findet man dort das Finanzamt, Tennisplätze und Wohnblöcke. Auf dem ehemaligen Appellplatz parken heute Autos. Viele Hersbrucker wissen bis heute nichts vom ehemaligen KZ in ihrer Stadt. Andere berichten davon, wie das Thema totgeschwiegen wurde.
Das einzige, was an die nationalsozialistischen Verbrechen erinnert, ist der bereits erwähnte Gedenkstein und eine Bronzestatur des italienischen Künstlers Bochetta, der als ehemaliger Häftling auch im Audioguide vorkommt.
Der Nationalsozialismus muss immer noch aufgearbeitet werden
Gerade um das Vergessen der Vergangenheit zu verhindern, sind solche Schülerprojekte wichtig. Auch die Jugend von heute muss wissen, was in einer Zeit geschah, zu der sie selbst eigentlich keinen Bezug mehr hat.
Im Fall Hersbruck ist dieses Unternehmen gelungen – Schüler arbeiten für sich selbst und für andere Jugendliche die Geschichte auf.
Die Gruppe arbeitete eineinhalb Jahre an dem Audioguide. Die Jugendlichen machten Umfragen und Interviews, um intensiv in die Thematik einzusteigen. Um die Aussagen der Zeitzeugen bestätigt zu wissen, gingen sie in Archive. All das passierte mit einer Professionalität, die vorbildlich ist. Das tolle Ergebnis des Audioguides kann sich sehen, beziehungsweise hören lassen. In den Studios des BR Franken wurde das Ganze aufgenommen. Sogar die Hintergrundmusik wurde von den Schülern selbst produziert.
Nach dieser intensiven Beschäftigung mit der Vergangenheit erzählen viele Mitglieder der Gruppe, dass sie sehr überrascht von den Ausmaßen des damals geschehenen waren. Die Schülerin Seyma erzählt, dass sie es sich erst garnicht vorstellen konnte, wie grausam es damals war, wie hart die Menschen arbeiten mussten, wie unglaublich viele Häftlinge dort waren. Niemand hätte gedacht, dass so viele schlimme Dinge in dem kleinen Hersbruck vor sich gingen.
Das steht auf einem Gedenkstein auf dem ehemaligen Gelände des KZ-Außenlagers Hersbruck. Um dem „nochmal erleben“ entgegen zu wirken, hat sich eine Schülergruppe des Paul-Pfinzig-Gymnasiums in Hersbruck intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Dabei ist ein Audioguide herausgekommen, der nun von anderen Jugendlichen bei Exkursionen verwendet werden kann.
Hersbruck war ein Außenlager des KZ Flossenbürg, das irgendwann völlig überfüllt war. Das Außenlager bestand von August 1944 bis April 1945. Die Häftlinge mussten dort in einem Stollen namens „Doggerwerk“ für die Rüstungsindustrie arbeiten.
Obwohl das KZ nicht mal ein ganzes Jahr bestand, verbrachten dort etwa 9000 Menschen einen Teil ihres Lebens – circa 4000 sind zu Tode gekommen.
Der Audioguide der Hersbrucker Schüler beschreibt die Stimmung im KZ sehr eindrücklich. Um möglichst gründlich vorzugehen, sprachen sie mit Historikern und Zeitzeugen. Ex-Häftlinge berichten von grauenhaften Erlebnissen wie Folter und Misshandlung. Frauen, die damals in der Nähe lebten, erinnern sich an Leichen, die abtransportiert und verbrannt wurden; an ein Wirtshaus, dass nur durch einen Zaun vom KZ abgetrennt war. Sie beschreiben die Zeit als eine unglaublich Traurige.
Vergessen war auch hier bequem
Nach dem Krieg wurde die braune Vergangenheit unter Schweigen und Vergessen begraben. Das KZ-Gelände wurde nach und nach abgerissen und für andere Zwecke verwendet. Heute findet man dort das Finanzamt, Tennisplätze und Wohnblöcke. Auf dem ehemaligen Appellplatz parken heute Autos. Viele Hersbrucker wissen bis heute nichts vom ehemaligen KZ in ihrer Stadt. Andere berichten davon, wie das Thema totgeschwiegen wurde.
Das einzige, was an die nationalsozialistischen Verbrechen erinnert, ist der bereits erwähnte Gedenkstein und eine Bronzestatur des italienischen Künstlers Bochetta, der als ehemaliger Häftling auch im Audioguide vorkommt.
Der Nationalsozialismus muss immer noch aufgearbeitet werden
Gerade um das Vergessen der Vergangenheit zu verhindern, sind solche Schülerprojekte wichtig. Auch die Jugend von heute muss wissen, was in einer Zeit geschah, zu der sie selbst eigentlich keinen Bezug mehr hat.
Im Fall Hersbruck ist dieses Unternehmen gelungen – Schüler arbeiten für sich selbst und für andere Jugendliche die Geschichte auf.
Die Gruppe arbeitete eineinhalb Jahre an dem Audioguide. Die Jugendlichen machten Umfragen und Interviews, um intensiv in die Thematik einzusteigen. Um die Aussagen der Zeitzeugen bestätigt zu wissen, gingen sie in Archive. All das passierte mit einer Professionalität, die vorbildlich ist. Das tolle Ergebnis des Audioguides kann sich sehen, beziehungsweise hören lassen. In den Studios des BR Franken wurde das Ganze aufgenommen. Sogar die Hintergrundmusik wurde von den Schülern selbst produziert.
Nach dieser intensiven Beschäftigung mit der Vergangenheit erzählen viele Mitglieder der Gruppe, dass sie sehr überrascht von den Ausmaßen des damals geschehenen waren. Die Schülerin Seyma erzählt, dass sie es sich erst garnicht vorstellen konnte, wie grausam es damals war, wie hart die Menschen arbeiten mussten, wie unglaublich viele Häftlinge dort waren. Niemand hätte gedacht, dass so viele schlimme Dinge in dem kleinen Hersbruck vor sich gingen.