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Absurder G7-Gipfel

G7-Gipfel und seine Kuriositäten

Autor(en): Stefan Erhardt am Montag, 1. Juni 2015
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Quelle: © Radio M94.5(M94.5)

Demo-Bündnis am Marienplatz

Der G7-Gipfel im Schloss Elmau ist zur Zeit omnipräsent. Außerdem liefert er täglich neue Absurditäten. Wir haben unsere Favoriten zusammengestellt.

Das Geld

Sieben Politiker, knapp 24 Stunden und 130 Millionen Euro veranschlagte Kosten. Das sind 90.000 Euro pro Minute. Einige rechnen sogar mit bis zu 360 Millionen Euro. Dazu kommen 17.000 Polizisten, zwischen 3000 und 4000 Journalisten und ein abgesperrtes Areal von vier Quadratkilometern. Der G7-Gipfel, für die einen eine politische Pflichtveranstaltung, für die anderen eine Farce und Geldverschwendung. Dass die Kosten an anderer Stelle besser genutzt werden könnten steht schon länger im Raum, ob jetzt für Infrastruktur oder Flüchtlinge, Möglichkeiten gäbe es viele. „Seenotrettung im Mittelmeer kostet zum Beispiel rund 100 Millionen Euro im Monat und das war der EU zu viel, so dass erst letzten Monat 800 Menschen ertrunken sind. Das finde ich einfach menschenverachtend“, so Doris Kraeker vom „Aktionsbündnis AufgeMUCkt“ gegenüber M94.5. Und es geht noch weiter.

Das Areal

Der Ort des Geschehens? Das 5-Sterne-Hotel Schloss Elmau. Das Kanzleramt hat für Angela Merkel nicht gereicht. „Wir wollen unseren Gästen ein wunderschönes Stück Deutschland zeigen“, meint sie. Es geht also ums Protzen. Aber das Hotel liegt inmitten eines Naturschutzgebiet und gilt auch noch als schwer zu sichern. Jetzt wurden in eben diesem Naturschutzgebiet neue Straßen asphaltiert, 16 km Maschendrahtzaun zum Abgrenzen des Areals verlegt und sogar ein extra Hubschrauberlandeplatz wurde gebaut. Reicht noch nicht? Sollte das Wetter schlecht sein, kann Barack Obama nicht per Hubschrauber anreisen. Dann würde die Autobahn nach Elmau komplett gesperrt werden, damit Obama vom Flughafen München ins Schloss gefahren werden kann.

Die Demonstranten

Immer noch nicht absurd genug? 17.000 Polizisten, das ist ja schon eine Zahl. Aber dem Zufall überlassen will man ganz gewiss nichts. Um Demonstranten fern zu halten ist es verboten ein Demonstrantencamp zu errichten. Und was macht man, wenn ein Bauer den Demonstranten eine Wiese vermietet? Ganz einfach, man verbietet auch das. Natürlich zur eigenen Sicherheit der Demonstranten. „Das Absurdeste ist, dass das Protestcamp auf einer Wiese verboten wird auf der es seit 100 Jahren kein Hochwasser mehr gibt und der Hochwasserschutz der Grund ist warum das Camp nicht stattfinden darf“, so Johanna von der Jugend des Bund Naturschutz gegenüber M94.5. Und geregnet hat es auch nicht überdurchschnittlich viel in den letzten Tagen. Rechtlich ist das wohl eher grenzwertig, eine Klage im Schnellverfahren wurde von den Demonstranten eingereicht. Die Entscheidung steht aber noch aus. Darauf alleine verlässt man sich bei den Verantwortlichen aber auch nicht. Um „gewaltbereite Demonstranten“ aufzuhalten wurden an der Grenze zu Österreich die Grenzkontrollen vorübergehend wieder eingerichtet. Das Ergebnis davon sind bisher vor allem Flüchtlinge, die an der Grenze aufgehalten werden. Alleine am Sonntag waren es 71. Aber das ist manchem Verantwortlichen vielleicht gar nicht so unrecht.
 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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