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ACAN – Always Carry A Number

Autor(en): Veronika Stauner am Freitag, 30. August 2013
Quelle: Stefanie Dilba

ACAN

Bayrische Fußballfans fordern Kennzeichnungsplicht für Polizeibeamte bei Stadioneinsätzen.

Bayrische Fußballfans fordern Kennzeichnungsplicht für Polizeibeamte bei Stadioneinsätzen.

Bei Bayernderbys stehen sich die Fankurven natürlicherweise brüllend und spinnefeind gegenüber. Doch über jede gepflegte Fanfeindschaft hinweg haben sich jetzt die Anhänger bayrischer Fußballvereine zusammengeschlossen, um eine Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte einzuforden.
In den letzten Spieltagen vor den Landtagswahlen wollen sie der Politik mit groß inszenierten Protesten Druck machen. Den Auftakt machten am 27. August die Fans des FC Bayern. Im Freiburger Stadion präsentierten sie einen Banner mit der gemeinsamen Forderung "Always Carry A Number".

Stefanie Dilba arbeitet für den TSV 1860 und organisiert dort die Fanproteste.

Sie fordert die Kennzeichnung der Beamten der Unterstützungskommandos über sichtbare Nummern an den schwarzen Uniformen. 2007 etwa war es im Grünwalder Stadion zu unverhältnismäßiger Polizeigewalt gekommen. Das Gericht gab den verletzten Fans Recht, musste aber das Verfahren einstellen, weil die Beamten nicht identifiziert werden konnten.
Stefanie Dilba sieht eine Nummernpflicht auch im Interesse der großen Mehrheit der Polizisten, die sich korrekt verhalten. Sie könnten sich von den Verfehlungen ihrer Kollegen besser abgrenzen. Auch seien die Nummern anonym und die Beamten dadurch vor Verfolgung durch radikale Fans sicher.
 

Das Bayerische Innenministerium spricht sich allerdings gegen die Nummerierungspflicht aus.


Sprecher Michael Seefener sieht keine Notwendigkeit einer Einführung zusätzlicher Kennzeichnung. Es bestehe für Polizisten im Dienst bereits die Pflicht, sich auf Nachfrage auszuweisen. Bei Großeinsätzen sollen jedoch die Beamten anonym bleiben, um sie vor Übergriffen zu schützen. Michael Seefener hält hier auch eine Nummerierung für gefährlich. Radikale Fans könnten sich beispielsweise dazu verabreden, einen bestimmten Polizisten zu überfallen, etwa als Racheaktion für abgenommene Gegenstände am Eingang. Ausserdem kenne der Einsatzleiter seine Kollegen. Falls ein gewalttätiger Polizist nicht identifizibar sein sollte, komme der Freistaat Bayern trotzdem für eine Entschädigung auf. Ob sich eine Straftat damit erledigt hat, steht auf einem anderen Blatt.

Warum eigentlich "ACAN"?

Da muss Stefanie Dilba lachen. Ja, ein bißchen angelehnt sei das an ACAB-All Cops Are Bastards, aber das diene nur der Wiedererkennung, ein kleiner Marketingkniff. Die meisten Beamten der Polizei verhalten sich ja auch korrekt und es „ist ja auch notwendig und wirklich toll, dass sie da ist“.

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