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Kleine Vereine aus München organisieren humanitäre Hilfe für die Kriegsgebiete in Syrien

Helfen, wenn die Welt versagt

Autor(en): Marie Kilg am Dienstag, 16. Dezember 2014
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Quelle: © H.usa

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Seit fast vier Jahren tobt der Bürgerkrieg in Syrien – ein Ende ist nicht in Sicht. Für Hilfsorganisationen wird die Arbeit immer schwieriger.

Seit fast vier Jahren tobt der Bürgerkrieg in Syrien – ein Ende ist nicht in Sicht. Für Hilfsorganisationen wird die Arbeit immer schwieriger.

In den letzten Monaten ist die Region mit dem Aufstieg von ISIS noch instabiler und unsicherer geworden. Die Menschen, die den Opfern des Bürgerkriegs helfen wollen, haben nun noch größere Hürden zu überwinden.

Während früher zum Beispiel noch Sachspenden aus München durch die Türkei zu den Syrischen Flüchtlingen fanden, können sich Hilfsorganisationen heute nicht einmal mehr darauf verlassen, dass der Hilfskonvoi überhaupt in die Türkei fahren darf, sagt Yasmin Dahi vom Münchner Verein Spendahilfe: „Die Türkei hat oft schlechte Erfahrungen damit gemacht, Hilfskonvois durchzulassen, weil entweder Waffen oder Drogen geschmuggelt worden sind, auch von Organisationen leider."

„Es ist lebensgefährlich“

Wer über die Grenze will, riskiert oft sein Leben in den von ISIS und anderen terroristischen Gruppierungen kontrollierten Gebieten. Viele Gegenden in Syrien sind komplett unerreichbar für die Hilfsorganisationen. Christian Springer, Kabarettist und Gründer des Vereins Orienthelfer e.V., schätzt, dass schon allein in einem Stadtteil in Homs mindestens 200.000 Menschen seit Wochen von der Versorgung abgeschnitten sind.

Springer selbst traut sich nicht mehr, nach Syrien zu fahren: „Bis ich in einer Woche da unten bin, kann die Situation komplett anders sein. Es ist lebensgefährlich.“ Sein Verein und er versuchen momentan, befreundete Hilfsorganisationen zu unterstützen, die vor Ort weiterarbeiten.

UN-Ernährungshilfe ausgesetzt

Dass es die Weltgemeinschaft nicht schafft, den Weg für humanitäre Hilfe frei zu machen, hält Christian Springer für einen Verstoß gegen die Menschenrechtskonvention. Er kritisiert die UN auch scharf dafür, dass sie die Ernährungshilfe sowie die Säuglingshilfe für Syrien in den vergangenen Wochen ausgesetzt hat. Der Grund war, dass viele Länder die zugesagten Gelder nicht überwiesen hatten. „Das ist ein komplettes Versagen der gesamten Weltgemeinschaft“, sagt Springer.

Kleine Organisationen wie Christian Springers Orienthelfer e.V. und der Münchner Verein Spendahilfe versuchen trotz aller Hürden weiter, die Menschen in Syrien mit dem Nötigsten zu versorgen. Sie erreichen mit ihrer Kapazität aber nur einige hundert Flüchtlinge - von tausenden, die Hilfe bräuchten. „Die Welt muss mehr Unterstützung an den Tag legen“, fordert Yasmin Dahi.

Christian Springer (Orienthelfer) und Yasmin Dahi (Spendahilfe) im Radiobeitrag zum Thema:

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