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Kriminalstatistik 2015

"In Bayern leben, heißt sicher leben"

Autor(en): Sophie Dechansreiter am Mittwoch, 23. März 2016
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Quelle: M94.5

Joachim Herrmann und Wilhelm Schmidbauer

Die Zahl der Straftaten in Bayern ging im vergangenen Jahr zurück. Die Kriminalstatistik spielte bei ihrer Veröffentlichung trotzdem nur die zweite Geige.

Aufgrund der Terroranschläge in Brüssel hat die Vorstellung der Kriminalstatistik für das Bundesland Bayern eine neue Bedeutung bekommen. Im Zentrum standen dabei weniger die Ergebnisse, sondern mehr die Bekämpfung von Kriminalität und Terror - also vor allem Punkte wie die Sicherheit an Flughäfen oder Bahnhöfen und ein allgemein verstärktes Polizeiaufgebot.

Kriminalität bekommt eine neue Dimension

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann fasst die aktuelle Bedrohungslage im Freistaat so zusammen:

"Keiner kann garantieren, dass nicht morgen ein Anschlag wie er gestern in Brüssel stattgefunden hat auch in Hamburg oder Berlin, in München oder Nürnberg stattfinden könnte. Aber wir haben aktuell keine konkreten Hinweise auf einen Ort oder eine Uhrzeit."

Trotzdem bestehe aber kein Grund sich in einem Mauseloch ängstlich zu verkriechen, so der Innenminister. Dazu ruft auch die bayerische Polizei auf. Um die Sicherheit weiterhin zu gewährleisten, ist man aber in erhöhter Alarmbereitschaft:

"Wir haben die Präsenz erhöht, wir haben die Kolleginnen und Kollegen  auch besser ausgestattet. Das heißt sie führen in Griffnähe zumindest Maschinenpistolen mit, um im Anschlagsfall sofort einschreiten zu können",

sagte der Präsident der bayerischen Polizei, Wilhelm Schmidbauer. Sein Appell an alle Bürger lautet: Aufmerksam durch die Welt gehen und sich bei Ungereimtheiten sofort an die Polizei wenden. Er betont aber auch, dass im Moment keine konkreten Hinweise auf Bedrohnungen vorliegen. Dass man sich in Bayern sicher fühlen kann, beweist auch die Kriminalstatistik.

Mehr Delikte, weniger Bedrohung

Insgesamt gesehen hat sich die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Jahr 2014 erhöht, registriert wurden im Jahr 2015 mehr als 800.000 Delikte. Lässt man aber die ausländerrechtlichen Verstöße außen vor, so lässt sich insgesamt eine sinkende Zahl der Delikte erkennen. 

Viele Asyl-Gegner behaupten, dass sich die Kriminalität durch die Zuwanderung erhöht. Aber stimmt das denn auch so? Im Jahr 2015 wurden etwa 29 Prozent aller in Bayern registrierten Straftaten von Zuwanderern begangen. Davon ist aber der Großteil den "ausländerrechtlichen Verstößen" zuzuordnen, solche entstehen zum Beispiel beim Grenzübertritt der Flüchtlinge. Ohne diese entfällt auf die Zuwanderer ein Anteil von 3,9 Prozent aller Delikte.

Entscheidendes Detail

Was in der Statistik noch nicht beachtet wird ist, dass Flüchtlinge beziehungsweise Asylbewerber noch nicht auf der Opferseite erfasst werden konnten, denn das ist erst seit 1. Januar 2016 möglich. Die Straftaten, die Deutsche begehen, wenn sie zum Beispiel Flüchtlingsheime in Brand stecken oder Migranten beleidigen, sind in der aktuellen Statistik also noch nicht beachtet. In einem Punkt könnten die Asylgegner also recht haben: Die Zahl der Strafdelikte könnte wegen Flüchtlingen steigen, auch wenn sie selbst daran nicht schuld sind.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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