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Kampf gegen die Wohnungsnot

Autor(en): Simon Sachseder am Donnerstag, 9. Juli 2015
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Quelle: (c) Leerstand089

Leerstand089

Etwa 17.000 leere Wohnungen in München - in einer Stadt, die kaum etwas dringender benötigt, als preiswerten Wohnraum. Eine Homepage will Abhilfe schaffen.

Ob U-Bahnen zur Pendlerzeit, ein Flaucher bei Sonne oder Wohnungsanzeigen im Internet. An vielen Ecken Münchens lässt sich unschwer erkennen, dass die Stadt aus allen Nähten platzt. Kein Wunder – Nirgends in Deutschland ist der Bevölkerungszuwachs so groß wie in der Landeshauptstadt. Doch während gut besuchte öffentliche Räume und ein zum Bersten volles Nahverkehrsnetz zumindest in naher Zukunft hauptsächlich ein Komfortproblem darstellen ist die Lage beim Wohnraum seit Jahren deutlich prekärer.

Geringverdiener und Studenten haben oft kaum mehr eine Möglichkeit eine neue Bleibe zu finden.Trotzdem stehen in München geschätzt 17.000 Wohnungen (Quelle: Rathaus Umschau 238, 12/2013) einfach leer. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Lisa Rüffer ist eine Mitgründerin des Projektes

Um das Problem zu bekämpfen  hatte die Journalistin Lisa Rüffer 2013 die Idee eine Facebook Seite zu erstellen, die jeder nutzen kann, um leerstehende Wohnungen und Häuser zu melden. Damit traf sie einen wunden Punkt der Münchner. Die Seite erreichte in nur 2 Tagen 850 Likes.

Allerdings war ihr von Anfang an klar, das Facebook kaum dafür geeignet ist, solch ein Projekt professionell auszubauen. Also wurde zusammen mit dem Bündnis „Bezahlbares Wohnen“ ehrenamtlich eine Homepage gestaltet, die das Problem professionell betreuen soll. Die Homepage ging heute an den Start.

Die Funktionsweise der Homepage

„Auf der Seite gibt es ein Meldeformular über das Bürger Objekte die leerstehen melden können“, so Frau Rüffer im Interview. Ein Rechercheteam überprüft dann die Meldung und versucht möglichst viele Informationen zum Objekt zu finden. Am Ende soll es dann eine neutrale Stellungnahme geben, warum die Wohnung bzw. das Haus leersteht. Im Idealfall soll der Leerstand damit behoben werden können.

Als zentrales Element ist auf der Homepage eine Karte der Stadt zu sehen, gespickt mit verschiedenfarbigen Markern. An jedem Marker hat jemand einen Leerstand gemeldet und die Markerfarbe weißt auf den aktuellen Fortschritt hin.


So sieht die Karte auf der Website aus. Quelle: Leerstand089

GRAU: Ungeprüfte Meldung -  Ein User hat einen Leerstand gemeldet, es werden bis auf die Adresse noch keine weiteren Informationen angegeben.

BLAU: Leerstand vermutet - Das Recherche-Team hat das Objekt in einem Schnellcheck geprüft und die Infos erscheinen plausibel.

GELB: Leerstand in Recherche – Es läuft eine intensive Recherche zum Objekt. Dies kann bis zu vier Wochen dauern.

ROT: Leerstand bestätigt – Es wurde eine neutrale Stellungsnahme zum Objekt veröffentlicht.

GRÜN: Leerstand behoben – Die Wohnung ist entweder wieder bewohnt, wird gerade saniert oder abgerissen, oder ist für eine andere Nutzung freigegeben worden.

Personen, denen ein leerstehendes Objekt gehört, müssen nach Ansicht von Frau Rüffer keine Angst haben. Die Namen der Eigentümer sollen niemals genannt werden und die ganze Aktion hat in erster Linie das Ziel, einen Dialog zu ermöglichen und nicht, einzelne Personen anzuprangern.

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