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LMU geht Gasthörern an den Geldbeutel

Autor(en): am Dienstag, 16. August 2011
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Bayerns Universitäten schwimmen sprichwörtlich im Geld. Über die Jahre hat sich durch Studiengebühren eine Summe im achtstelligen Bereich angesammelt. Da stellt sich manch einer natürlich die Frage, wieso überhaupt noch Gebühren erhoben werden. Nicht so die LMU - die erhöht nun auch die Gebühren für Gast- und Seniorenstudierende. Kritik kommt vor allem aus den Reihen der SPD.
Die Debatte über Studiengebühren will kein Ende nehmen. Nachdem sich nun auch Baden-Württemberg vom kostenpflichtigen Studium verabschieden will, bleiben nur noch Niedersachsen und Bayern als gallische Dörfer der Studiengebühren übrig. Doch auch im Freistaat mehren sich mittlerweile die Stimmen, die eine Abschaffung fordern. Und das sogar in den Reihen der Regierung um Ministerpräsident Horst Seehofer. Mit ein Grund für dieses Umschwenken sind auch die Restmittel, also die über die Jahre angesparten Beiträge.

Angesichts dieser vollen Kasse verwundert der neue Vorstoß der LMU in puncto Studiengebühren. Diese werden nämlich für Gast- und Seniorenstudierende von 100, bzw. 200 auf 300 Euro pro Semester erhöht. Für die Juso-Hochschulgruppe München empörend. In einer zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft 60+ der SPD verfassten Pressemitteilung ist die Rede von Schröpfung der Rentner und gesellschaftlicher Spaltung.

Die Universität spricht im Zusammenhang mit der Erhöhung von „Gerechtigkeit“ und „Vereinheitlichung“. Gegenüber der SZ äußerte sich Uni-Sprecherin Katrin Gröschel folgendermaßen: „Das Ziel ist zum Einen die Vereinheitlichung dieser Gebühren, zum Anderen will die LMU den regulären Studierenden eine Gleichbehandlung gewährleisten, da der Rahmen für Studienbeiträge mit 500 Euro pro Semester ebenfalls ausgeschöpft ist.“ Für die SPD wird hier allerdings eine Ungerechtigkeit mit einer anderen gerechtfertigt. Jasper Meyer, Mitglied der Jusu-Hochschulgruppe der LMU: „Die LMU sollte die Gebühren für reguläre Studierende auf 300 Euro senken und für Senioren nicht erhöhen.“ 300 Euro sind die Mindestgebühr, die von der LMU laut Gesetz erhoben werden muss.

Neben erhöhter Einnahmen könnte auch der kommende Ansturm auf die Universitäten ein Grund für die Maßnahme sein. Im Zuge des doppelten Abiturjahrgangs und der Aussetzung der Wehrpflicht werden deutlich mehr Studierende ein Studium an der LMU beginnen. Dort verweist man aber darauf, dass aus diesem Grund schon das Angebot für Gast- und Seniorenstudierende zurückgefahren habe. Die Erhöhung stehe damit in keinem Zusammenhang.

Bei der SPD will man sich weiterhin für freie Bildung für alle Generationen einsetzen – auch für die Senioren. Ingelore Pilwousek, Münchner Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft 60+: „Wir Älteren sind noch fit und wissbegierig – viele von uns wollen sich auch im Alter weiterbilden.“

Mit der Erhöhung ist die LMU im Verbund der bayerischen Universitäten im Übrigen ziemlich alleine. Alle anderen Hochschulen kassieren von Gast- und Seniorenstudierenden weiterhin weniger Gebühren.
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