AfD-Manipulationen
Lügen haben lange Nasen
Am 8. März hat die AfD den Titel eines Artikels der „Abendzeitung München“ zu ihrem Vorteil neu formuliert. Das Problem? Das ist Manipulation.
Am letzten Sonntag veröffentlicht die Abendzeitung einen Artikel unter folgender Überschrift: „Jugendliche wollten Flüchtlingsheim in Brand stecken“. Ein trauriges Ereignis, jedoch ohne politischen Hintergrund. Die AfD wollte sich damit nicht zurfrieden geben und teilte den Artikel auf Facebook - mit schwerwiegenden Unterschieden: „Polizei erwischt Linksextreme bei Brandstiftung in Asybewerberheim“.
Der gleiche Presseartikel? - Quelle: Screenshot abendzeitung.de
Die AfD rechtfertigt ihre Manipulation auf äußerst eigentümliche Weise: "Wir finden es sehr bedauerlich, dass Medien meist keine Aufklärungsarbeit betreiben, sondern verschleiern, wie auch in diesem Artikel." Doch ein Polizeisprecher weist diese Vorwürfe von sich: Bisher gebe es keine Hinweise auf einen linksextermistischen Hintergrund. Der Vorwurf der AfD ist also wenig plausibel.
Der Post wurde bis Dienstagmorgen mehr als tausende Male geteilt und hat viele Reaktionen seitens der Facebook-Nutzern verursacht: Aus den Kommentaren ließen sich hauptsächlich Wut und Empörung gegenüber der AfD ablesen. Mittlerweile hat die Abendzeitung ihre Anwälte mit dem Fall beauftragt.
Der Fall des „Extrablatts“
Es ist nicht der erste Versuch der AfD durch Medienpropaganda auf sich aufmerksam zu machen. Anfang März war die Partei wegen der Verteilung von einem gratis "Extrablatt" in Baden-Württemberg sehr negativ aufgefallen. In diesem wird gegen Flüchtlinge gewettert, den Medien Manipulation der Bürger vorgeworfen, und zur Wahl der AfD aufgerufen. Hintergrund für das"Extrablatt" waren ursprünglich die Landtagswahlen am 13. März.
Ein ,,Extrablatt" von der AfD - Quelle: Stuttgarter Nachrichten
Baden-Württembergs AfD-Spitzenkandidat Jörg Meuthen hat seine Verwicklung in diesem Fall dementiert und die anderen Parteien bezichtigt, seine Kampagne zu verfälschen. Verantwortlicher Chefredakteur des Gratisblatts Josef Konrad ist aber selbst Mitglied der AfD. Schwer diesen Fehler anderen in die Schuhe zu schieben.
Gefälschte AfD-Plakate
Seit ein paar Tagen sehen sich Parteien mit Vandalismus und Verfälschung ihrer eigenen Wahlplakate konfrontiert. So auch die AfD. Diesmal eben als Opfer. "Gemeinsam stark für Deutschland": Dieser Slogan hat die AfD-Gegner auf Twitter zum Lachen gebracht.
Ein Twitter-User über die falschen AfD-Plakate - Quelle: Screenshot @MartinSonneborn