FIFA-Korruptionsskandal
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Verhaftungen bei der FIFA: Was ist passiert? Die Entwicklungen rund um die Ereignisse sind hektisch verlaufen. Ein kleiner Überblick über die Ereignisse:
Mittwoch morgen in Zürich, vor einem Nobelhotel steht die Polizei und verhaftet sechs Top-Funktionäre der FIFA. Vorwurf: Korruption, Geldwäsche, Überweisungsbetrug und organisiertes Verbrechen. Zu diesen sechs Leuten gehören:
- Jeffrey Webb, Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees und CONCACAF-Präsident
- Eduardo Li, designiertes Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees und Präsident des Fußballverbandes von Costa Rica
- Julio Rocha, FIFA-Entwicklungsmanager
- Costas Takkas, Berater des CONCACAF-Präsidenten Webb
- Eugenio Figueredo, ebenfalls Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees
- Rafael Esquivel, Präsident des Fußballverbandes von Venezuela
- José Maria Marin, ehemaliger Präsident des Fußballverbandes von Brasilien
Große internationale Razzia
Die sechs Beschuldigten befinden sich zurzeit in Auslieferungshaft. Sie sollen demnächst an die US-Behörden übergeben werden. Laut ihnen sollen die FIFA-Funktionäre seit den 1990er-Jahren Bestechungsgelder in Höhe von 100 Millionen US-Dollar angenommen haben. Zusätzulich zu den Ermittlungen in den USA eröffnete die schweizerische Justiz ein Strafverfahren rund um die Vergabe der Weltmeisterschaften an Katar und Russland. Dafür hat sie Akten und elektronische Daten in der FIFA-Zentrale sichergestellt. Zeitgleich zu den Ermittlungen in der Schweiz, gab es auch Durchsuchungen bei der Zentrale von CONCACAF, dem nord- und mittelamerikanischen Fußballverband.
Darüber hinaus wurden die Bankkonten der Funktionäre, über die das Bestechungsgeld geflossen sein soll, von den schweizerischen Behörden gesperrt.
Am Mittwoch Abend stellt sich der frühere FIFA-Vizepräsident Jack Warner der Polizei. Dennoch befindet er sich nicht in Haft, da er eine Kaution in Höhe von 2,5 Millionen US-Dollar gezahlt hat.
Die Twitter-Community ist schadenfroh
Neben den Fußball-Funktionären, Politikern und Journalisten meldet sich auch die Twitter-Community. Und die urteilt sehr kritisch bis humorvoll auf den aktuellen Skandal.
FIFA zeigt sich kooperativ und bleibt am Plan
Auf der Pressekonferenz am Mittwoch Mittag betont der Pressesprecher Walter de Gregorio, dass der FIFA-Präsident Sepp Blatter und der Generalsekretär Jérôme Valcke nicht vom Korruptionsskandal betroffen sein.
Außerdem will die FIFA mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten und will dafür alle Mittel zur Verfügung stellen. Es stehe im Interesse der FIFA alle offenen Fragen zu klären. Der geplante FIFA-Kongress und die Präsidentschaftswahl werden trotz der aktuellen Ereignisse stattfinden.
Fußball-Funktionäre äußern sich
Viele Fußball-Funktionäre sind traurig über die aktuellen Geschehnisse rund um die FIFA. Der einzige Konkurrent um den Posten des FIFA-Präsidenten, Prinz Ali bin Hussein, bezeichnet den Tag als einen „traurigen Tag für den Fußball“. Der FIFA-Funktionär Theo Zwanziger begrüßt die aktuellen Ermittlungen gegen den Weltfußballverband. Laut ihm, sei dies schon längst überfällig geworden. Auch der europäische Fußballverband UEFA reagierte auf die Ermittlungen. Er sei „erschüttert und betrübt“ und erteilte in einer Stellungnahme die rote Karte. Die Vorfälle bei der FIFA beflecken, laut UEFA, das Image des Fußballs. Auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sieht das Image der FIFA als beschädigt.
FIFA-Präsident Sepp Blatter äußerte sich ebenfalls zu dem Vorfall. Er begrüßt die Handlungen der schweizerischen und US-amerikanischen Justizbehörden. Auch er erkennt, dass die aktuelle Situation eine sehr schwierige sei, egal ob für Fans oder für den Verband FIFA als Ganzes.