In München ticken die Uhren anders. Genau 13 Minuten und 42 Sekunden ist München hinter der mitteleuropäischen Zeit. Solche Infos findet man im Statistischen Taschenbuch das jedes Jahr im Juli erscheint. Das Jahrbuch hingegen veröffentlicht das Statistische Amt München am Ende des Jahres. Natürlich enthält es auch gewöhnlichen Informationen, wie den Einwohnerzahlen und der Größe der Stadt. Außerdem können sich die Münchner darüber informieren, wie viele Ärzte auf einen Einwohner kommen und welche Parteien am stärksten vertreten sind. 

Enger als Tokio

Es wird geschubst, gedrängelt und zusammengerückt. In München wird es schön langsam eng. Die Bevölkerung steigt immer weiter an und bald werden sich 1,5 Millionen Menschen in der Stadt tummeln. Da kann es dann in den kleinen Studentenbuden schon mal kuschelig werden. Vor allem, wenn sich statistisch gesehen ungefähr 4.500 Leute auf einem km² quetschen.

Ist das nun viel oder wenig? So überfüllt kommt einem die Stadt ja gar nicht vor. Aber nur mal zum Vergleich, in der größten Metropole der Welt, in Tokio-Yokohama, leben 36 Millionen Menschen. Hier drängen sich allerdings nur etwa 2.700 Einwohner auf einem km². Trotzdem hat man wohl eher Tokio anstatt München als hoffnungslos überfüllte Stadt im Kopf. 

Geheimtipps, die keine mehr sind

Das liegt vielleicht an den rund 61 km² Grünfläche. Aber auch dort, wie zum Beispiel im Englischen Garten, kann es schon mal eng werden. Vor allem jetzt, wenn alle den Flaucher zum Grillen für sich entdecken. Hier tummeln sie sich alle Studenten, Familien und Touristen, die dachten sie hätten einen Geheimtipp bekommen. Auf den gefühlten 100 Metern quetscht sich alles, was noch ein freies Fleckchen gefunden hat, obwohl die Isar über 13,7 km lang ist.

Die Single-Stadtteile

Das statistische Taschenbuch weiß aber noch mehr. Singles aufgepasst! Mehr als jeder zweite der über 800.000 Haushalte in München ist ein Single-Haushalt. Es gibt also zumindest für einsame Münchner-Herzen noch Hoffnung.

Studenten-Invasion 

Mit fast 90.000 machen die Münchner Studenten einen großen Teil aus. Sie tummeln sich tagsüber meistens im 3. Stadtbezirk, in Maxvorstadt. Hier ist schließlich auch die LMU, die TU und die Hochschule. Da es das Mekka der Lernwilligen ist, sind hier zu den Unizeiten viermal so viele Menschen, wie dort tatsächlich wohnen.

Man kann aber auch mehr zählen als nur Haushalte und Gebäude. So wurden auch die Betten für Touristen gezählt: Über 60.000 sind es. Aber auch in denen wird es wohl eng, vor allem zur Oktoberfestzeit.

Falls man etwas verstört ist nach der ein oder anderen Nacht, kann man sich ja an einen Therapeuten wenden. Bei einem Therapeuten auf 2.100 Einwohner bekommt man sicher auch schnell einen Termin.