Proteste in Washington
Never again – March For Our Lives
Nach dem Amoklauf an einer amerikanischen High School erlebt die Debatte um die Waffengesetze in den USA einen neuen Peak.
Parkland, Florida. Eine Stadt, die gerade in aller Munde ist und ihre traurige Popularität einem von viel zu vielen Amokläufen an amerikanischen High Schools oder Universitäten verdankt. In Parkland tötete ein Schüler der ortsansässigen High School siebzehn seiner Mitschüler und verletzte fünfzehn weitere. Diejenigen, die diesen Angriff miterleben mussten, wollen sich daraufhin nicht mehr von den Politikern und den Lobbyisten der National Rifle Association vertrösten lassen, die sich auf das 'Second Amendment' in der Verfassung der Vereinigten Staaten berufen. In diesem wird den Bürgern das Recht zugesprochen, Waffen zu tragen und mit sich zu führen und gleichzeitig eine Einschränkung dieser „Freiheit“ verboten. Auf dieses Recht bestehen die Politiker und obwohl dieses Thema immer wieder diskutiert wurde, ist bis dato keine Besserung der Situation in Sicht.
Eine solche Änderung wäre aber dringend notwendig: jährlich sterben zehntausende Menschen in Schießereien, die durch den wenig regulierten Waffenerwerb begünstigt werden. Genau das wollen die jungen Erwachsenen geändert sehen und riefen deshalb am zum March For Our Lives auf.
Demonstration in der Hauptstadt
So kamen an diesem Wochenende in Washington D.C über 850.000 Menschen zusammen und protestierten friedlich gegen die Missstände, die die US-Regierung mit nur noch mehr Waffen zu bekämpfen versucht.
Parolen wie: Never Again! Schools, not warzones! Protect kids not guns! Arms are for hugging! oder How many more? sind auf den Schildern zu lesen, die die Demonstranten hochhaloten.
In bewegenden Reden treten verschiedene Personen an die Masse heran und erzählten von ihren Erfahrungen, erinnern an diejenigen, die solchen Attacken zum Opfer gefallen sind. Emma Gonzalez, auch eine Schülerin der Parkland High School und Überlebende des Amoklaufes steht auf dem Podium vor den Demonstranten und schweigt mit ihnen – genau sechs Minuten und zwanzig Sekunden lang, so lange, wie der Angriff auf ihre High School dauerte.
"We have to put an end to this"
Ein Wandel im Denken der Bevölkerung ist laut der Demonstranten zwingend notwendig und vielleicht haben sie jetzt einen kleinen Schritt in die richtige Richtung getan. Bis jedoch ein tatsächlicher Wandel eintritt, bedarf es wohl noch einiger Proteste und Arbeit, um letztendlich nicht nur eine Besinnung auf Seiten der Bürger, sondern vor allem auch auf der der Politiker zu erreichen.
Dass dies eine Thematik ist, die vor allem Familien mit Kindern und junge Erwachsene betrifft, hat auch M94.5 Redakteurin Sabrina Luttenberger bemerkt. Sie war in Washington beim March For Our Lives dabei.