TU mit neuer Ausbildung
Quereinstieg im Lehrerstudium
Mit einem neuen Angebot wollen die TU München und der Freistaat den Mangel von Technik-Lehrern an Berufsschulen bekämpfen. Die Ausbildung dauert nur drei Jahre.
Die TU München hat einen neuen Studiengang vorgestellt. Der "Master Berufliche Bildung integriert" richtet sich vor allem an Bewerber mit einem Bachelor-Abschluss in Fächern, wie Elektro- und Informationstechnik, die vorher keine Lehrausbildung hatten. Damit will die Uni auch Quereinsteigern ermöglichen, Lehrer für Technik-Fächer an Berufsschulen zu werden.
Im neugeschaffenen Studiengang steht vor allem die Praxis im Vordergrund. So werden Studierende bereits im ersten Semester an den Lehreralltag herangeführt. "Wir gehen mit unseren Studierenden in die Schulen. Dort wird der Unterricht von erfahrenen Lehrern, aber auch von den Studenten vor- und nachbereitet", sagt Professor Kristina Reiss, Dekanin der TUM School of Education.
Praxisphase im ersten Semester und Referendariat
Laut Reiss gehe es zunächst darum, eine Rolle in der Schule einzunehmen und zu üben, die noch unbekannt ist: Die Rolle, vor der Klasse zu stehen und Inhalte zu vermitteln. Im dritten Semester folgt dann das in der Lehrerausbildung übliche Referendariat.
Das Besondere an dem neuen Angebot der TU München ist die verkürzte Ausbildungszeit. In nur drei statt den üblichen vier Jahren werden die Studenten zum Masterabschluss und zum Staatsexamen geführt. Die Studieninhalte bleiben dabei nicht auf der Strecke, meint Reiss. Auch das Arbeitspensum für Studenten steige dadurch nicht an: "Es wird keinesfalls zu anstrengend. Wir haben das Studium auf 30 Leistungspunkte abgestimmt. Das ist auch in anderen Studiengängen so üblich."
Beginn ab Wintersemester
Das bundesweit einmalige Modellprojekt soll bereits ab dem kommenden Wintersemester beginnen. Die Universität und der Freistaat Bayern wollen mit dem Angebot für Quereinsteiger den Mangel an Lehrernachwuchs in den Technikfächern von beruflichen Schulen beheben.