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Grenzkonflikte online

Stadt, Land, meins!

Autor(en): Christian Huynh am Montag, 7. Dezember 2015
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Quelle: M94.5/Screenshot

Screenshot der Google-Maps-Landkarte der Krim

Zwischen Staaten kommt es immer wieder zu Gebietsstreiten. Wer dabei Recht hat, ist meistens unklar. Wie gehen Online-Kartendienste damit um?

Online-Kartendienste haben es nicht leicht, wenn sich zwei oder mehrere Staaten um ein Gebiet streiten. Jeder Staat definiert seine Grenze anders. Keiner will sein Gebiet an den anderen Staat abgeben. Zugestädnisse gibt es hier nicht. Landkarten sind etwas politisches. Und hier können Online-Kartendienste großen Ärger von Regierungen bekommen, wenn die Grenze falsch gezogen wurde.

Bei Google gehört das Gebiet beiden

Der Kartendienst Google Maps will genau diesen großen Ärger vermeiden. Im Fall der Halbinsel Krim, die zurzeit von Russland sowie von der Ukraine gleichermaßen beansprucht wird, hat sich Google dazu entschlossen beiden Staaten die Halbinsel zuzusprechen. In der internationalen Version von Google Maps gehört die Krim keinem Staat. Sie wird als "Autonome Republik Krim" bezeichnet. Um zu zeigen, dass es sich hier um ein umstrittenes Gebiet handelt, hat Google die Grenze gestrichelt gezogen. Betrachtet man hingegen die russische Version von Google Maps, sieht man, dass die Insel ebenfalls als "Autonome Republik Krim" bezeichnet wird. Die Grenze ist gedoch durchgehend fett gezogen und somit nicht mehr Staatsgebiet der Ukraine. In der ukrainischen Version verhält es sich analog.

So ähnlich geht Google auch bei anderen Grenzkonflikten um. Beim Streit zwischen China und Indien um die Region Aranuchal Pradesh hat Google auch nicht eindeutig die Grenzen gezogen. Je nach dem wo man die Seite aufruft, erhält man eine andere Version der Landkarte. So wird Google jedem gerecht und gerät selbst nicht in Ärger mit den betreffenden Regierungen.

Für Microsoft gibt es nur einen Verwalter

Während Google Maps ein umstrittenes Gebiet beiden Streitparteien zuspricht, sieht Microsofts Bing Maps nur einen rechtmäßigen Verwalter des umstrittenen Gebietes. Die Halbinsel Krim gehört laut Bing Maps zur Ukraine. Sie wird, wie bei Google Maps auch, als "Autonome Republik Krim" bezeichnet, dennoch wird die Landkarte dieses Gebietes der Unterkategorie "Ukraine" zugeordnet. Und das nicht nur in der internationalen Version der Landkarte, sondern auch in der russischen.

Eine klare Linie bezüglich Grenzstreitigkeiten fährt Bing Maps nicht. Die Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer werden von mehreren Staaten gleichzeitig beansprucht. Darunter sind China, Taiwan, die Philippinen, Vietnam, Malaysia und Brunei. Bing Maps spricht die Spartly-Inseln keinem zu. Und die Inselnamen werden gar nicht aufgeführt, weder auf englisch, chinesisch oder sonst einer anderen Sprache. Microsoft spielt hier also nach der Regel "Entweder einer oder keiner."

 

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