Tunesien kommt nicht zur Ruhe
Demonstrationen in der Haupstadt Tunis fordern drei Todesopfer
In Tunesien kriselt es wieder. Nach der Revolution im Januar dieses Jahres, sind seit Anfang der Woche wieder Demonstranten auf den Straßen in Tunis. Im Januar waren es Menschen aus allen Bevölkerungsschichten ,die gegen das Regime von Staatspräsident Ben Ali demonstriert haben. Jetzt ist es auffäligerweise „die arbeitslose Jugend die randallierend durch die Straßen zieht“, so Prof. Dr. Werner Ruf Experte für Politik in Nordafrika. Problematisch an diesem Umstand ist, dass es vermutlich keiner Regierung gelingen wird einem Großteil dieser Männer eine Zuckunft zu bieten, d.h egal wer bei den Neuwahlen in 60 Tagen an die Macht kommt, sie bleiben unzufrieden.
Die Entwicklung lässt hoffen
Dennoch scheint sich die Veränderung in die richtige Richtung zu bewegen, so Dr. Ralf Melzer von der Friedrich Ebert Stiftung. Die Interessengruppen versuchen untereinander zu vermitteln und auch mit möglichst allen Bereichen der Politik zu kommunizieren. Auch die Weggefährten des gestürzten Präsidenten Ben Ali sollten zum Teil in die Konfliktbewältigung mit einbezogen werden, da auch sie zur tunesischen Gesellschaft gehören. „Trotz der positiven Entwicklung ist eine geordnete Wahl in den vorgeschriebenen 60 Tagen unrealistisch,“ so Dr. Ralf Melzer. „ Die Oppositionsparteien haben nicht genügend Zeit ihre Programme zu machen und Wahlkampf zu führen“, so Melzer.