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Snowden in München

Vom Whistleblower zum Superstar?

Autor(en): Carlo Sarsky am Mittwoch, 11. Januar 2017
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Quelle: pixabay.com

Die ganze Welt kennt inzwischen dieses Gesicht

Für ein Interview wird am Sonntag Edward Snowden live in der Muffathalle zugeschaltet. Aber geht es hier um den Namen oder die Inhalte?

Groß ist sein Gesicht auf den Werbebannern zu sehen: Snowden live in München! Also nicht persönlich, sondern per Videoübertragung. Er wird als Teil des Events "Freiheit & Demokratie – Globale Themen im Kontext" in der Muffathalle diesen Sonntag live interviewt. Bei der Veranstaltung des acTVism Munich e.V. werden insgesamt 6 Interviews mit 6 Experten zu den Themen Überwachung, Privatsphäre, Kapitalismus und Medien geführt. Das Event wird laut Plan vier Stunden in Anspruch nehmen, Snowden ist als letztes Interview um 21 Uhr angesetzt. Die Tickets sind schon ausverkauft, ein kostenloser Livestream soll allerdings am Sonntag unter http://www.actvism.org verfügbar sein.

Mehr als nur Snowden

Der im Voraus veröffentlichte Trailer zeigt, warum es sich sonst noch lohnt, hier einzuschalten. Da ist etwa Jeremy Scahill, ein Enthüllungsjournalist dessen Dokumentationsfilm "Dirty Wars" 2013 für einen Oscar nominiert war und der zusammen mit Glenn Greenwald und Laura Poitras "the Intercept" gründete. Oder Jürgen Todenhöfer, der für seine Bücher zur westlichen Außenpolitik bekannt ist. Der Headliner des Abends ist trotzdem klar: Edward Snowden.

Superstar?

Der Edward Snowden, der mit seinen Enthüllungen zu Überwachungsprogrammen 2013 alle schockte, der sich seitdem auch steigender Beliebtheit erfreut. Amnesty International erhielt etwa zu Weihnachten fast 6000 Weihnachtskarten für Snowden. Auch wenn er selber im Exil in Russland lebt, hat er zahlreiche Auftritte im Fernsehen und auf Konferenzen per Live-Schaltung. So geschehen auch diesen Dienstag beim 60. Jubiläum einer kanadischen Universität. Die Bilder von diesen Veranstaltungen sehen dann eigentlich immer gleich aus: eine Menge an Menschen schaut auf eine Leinwand, auf der Snowden mit seiner typischen Brille und Frisur etwas zu Privatsphäre und Überwachung erzählt. 

Durch solche Auftritte und durch seinen Twitter Account bleibt Snowden mit seinen Anliegen in den Nachrichten. Er wird aber auch zum Prominenten. Mit seinem Interview am Sonntag in München versucht der Veranstalter beispielsweise schon Spenden zu sammeln: Beim Besuch der Website wird man mit einem Bild von Snowden aufgefordert, den Verein finanziell zu unterstützen. So wird Snowdens Prominenz genutzt, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Noch richtet sich diese Aufmerksamkeit auf seine Themen, Edward Snowden wird aber immer mehr zur Marke. 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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