Azubi-, Uni- und Schulstreik
Was die Jugend empört
Am 27. April treffen sich Azubis, Studenten und Schüler am Geschwister-Scholl-Platz zum Streik - gegen Ungleichheit und Diskriminierung.
„Schulter an Schulter für eine Welt ohne Ausgrenzung, Abschiebung und Krieg“ steht auf dem Flyer. Das ist nämlich das Hauptziel des sogenannten Streiks unter dem Motto „Jugend gegen Rassismus“. Am 27. April werden sowohl Studenten als auch Azubis und Schüler aufgefordert, zu demonstrieren. Der Streik wird in großen Städten bundesweit zur selben Zeit stattfinden.
In München wird er von mehreren Studentenverbänden mitorganisiert: Die Kollektive „Refugees Schul- und UniStreik München“, „Waffen der Kritik“ oder die „Revolutionär-kommunistische Jugend“ sind beispielweise dabei. Vor der Ludwig-Maximilians-Universität wird ab 8 Uhr das Programm des Streiks vorgestellt, die Demonstration beginnt dann um 10 Uhr. Vordergründig geht es um Rassismus, aber auch andere Themen spielen eine wichtige Rolle.
Die Werbetrommel für den Streik ist gerührt. Foto: Eva Schneider/M94.5
Lage der Flüchtlinge
Deutschland hat seit 2014 mehr als eine Million Flüchtlinge aufgenommen. München selbst hat eine große Flüchtlingswelle im September vergangenen Jahres erlebt. Solidarität gegenüber den Geflüchteten ist aber bei vielen dem Misstrauen gewichen. Seit der Kölner Silvesternacht und den jüngsten Attentaten in Frankreich und Brüssel verschieben sich offenbar die Meinungen in ganz Europa. Ergebnis in Deutschland: Die AfD wird immer stärker, Bundeskanzlerin Angela Merkel steht immer häufiger in der Kritik.
Die Lage der meisten Flüchtlinge ist in der großen Diskussion eher in den Hintergrund gerückt. Genau das will das Bündnis wieder ins Bewusstsein rufen. Gegen die Unsicherheit bei den Asylsuchenden und für einen massiven Ausbau von sozialen Wohnungen will „Jugend gegen Rassismus“ am 27. April demonstrieren.
„Das kann nicht sein, dass Flüchtlinge in winzigen Orten zu sechst ohne Tür wohnen“, empört sich der Sprecher des Bündnisses, Marco Blechschmidt.
Motto: Engagieren gegen Ungleichheit Foto: Eva Schneider/M94.5
Soziale Diskriminierungen
Nach einer Studie wurde jeder dritte Deutsche schon einmal in seinem Leben diskriminiert. Wegen Geschlecht, Hautfarbe aber auch wegen Religion und sexueller Orientierung. Für die Bewegung „Jugend gegen Rassismus“ sollte man aber seine Religion frei ausdrücken dürfen: Religiöse Symbole, beispielweise ein Kopftuch in der Öffentlichkeit tragen, sollte überall erlaubt sein, meinen die Organisatoren.
Die Debatte darüber bleibt aber hitzig - auch in Deutschland. Ebenfalls Erfahrung mit Diskriminierung hat die LGBT Community - sei es an der Uni oder im Job. Immernoch gibt es Vorbehalte gegen diese Lebensentwürfe. Für diese und viele andere diskriminierte Minderheiten wollen sich die Studenten, Schüler und Auszubildenden ebenfalls engagieren.