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Terror in Frankreich

Wie entsteht ein Protestsymbol?

Quelle: Jean Jullien

Peace for Paris

Das #PeaceForParis Symbol erreichte über die sozialen Netzwerke weltweit Menschen. Es wurde schnell zum Symbol der Solidarität und des Friedens.

Am Freitag, den 13.11.2015 verübten Terroristen des IS Anschläge auf fünf verschiedenen Orte in Paris. Währenddessen fand das Freundschaftsspiel zwischen der französischen und der deutschen Fußballnationalmannschaft im Stadion Stade de France statt. Insgesamt starben mindestens 132 Menschen und mehr als 350 wurden verletzt. Auf Facebook, Instagram und Twitter wurde direkt auf die Vorkommnisse reagiert.

Jean Jullien, der französische Grafiker und Zeichner des Peacesymbols mit dem Eiffelturm in der Mitte wollte mit seiner spontanen Zeichnung, die er auf Instagram postete eigentlich nur seine Anteilnahme zu den Anschlägen in Paris bekunden. Sein Bild wird aber zum Zeichen der Solidarität auf der ganzen Welt. Das #PeaceForParis Symbol wird zehntausendfach gepostet, geliked, geteilt und kommentiert. Auch auf Schildern, T-Shirts, Plakaten oder an der Fassade der Französischen Botschaft in Berlin ist es zu sehen.

Viele drücken durch das PeaceParis Symbol ihre Trauer, Anteilnahme und Solidarität aus. Die Zeichnung wirkt auf den ersten Blick sehr simpel und leicht verständlich. Aber genau das ist das Erfolgsrezept eines Symbols. Jeder weiß direkt was gemeint ist.

Wer hinter bestimmten Symbolen steckt ist den meisten Menschen gar nicht so wichtig. Das neu entdeckte Zeichen dient als Mittel zum Zweck. In diesem Fall zur Solidaritätsbekundung. „Die Sache ist mir ein bisschen aus den Händen geglitten“ sagt Jean Jullien, der Zeichner des PeaceForParis Symbols in einem Interview mit dem Magazin „Time“. Er hatte eigentlich gar nicht beabsichtigt mit seiner Zeichung so ins Rampenlicht zu rücken.

„Ich kann nur sagen, dass in all dem Horror etwas Positives steckt, nämlich dass sich die Menschen jetzt im Zeichen der Eintracht und des Friedens versammeln“, erklärte Jullien.

„Je suis Charlie“ - Ich bin Charlie

Im Januar 2015 wurde das Satiremagazin Charlie Hebdo zur Zielscheibe von islamistischen Attentaten in Paris. Das Cover der nächsten Ausgabe nach den Anschlägen des Magazins Charlie Hebdo diente als Zeichen des Widerstands. Zu sehen ist ein trauriger Prophet Mohammed mit einem Schild in den Händen auf dem „Je suis Charlie“, also „Ich bin Charlie“ steht.

Der Hashtag #JeSuisCharlie war schon vor dem Erscheinen des Magazins im Umlauf und wurde dann von den Redakteuren aufgegriffen. In sozialen Netzwerken wurde die Karikatur häufig geteilt und thematisiert. Eine Illustration wie diese unterstützt die geschriebenen Worte auf Facebook oder Twitter und sticht bei einem Post direkt ins Auge.

Charlie Hebdo wurde durch die Mohammed-Karikaturen bekannt. Natürlich ist eine Mohammed Darstellung immer provokativ und löst eine große Protestwelle bei Muslimen aus. Und so erntete auch diese Karikatur neben positivem Feedback auch viel Kritik.

In Erinnerung an den Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo, bei dem 28 Menschen ums Leben kamen, wird vielen diese Mohmmed mit dem Schild „Je suis Charlie“ bleiben.

Refugees welcome – Symbolisches Willkommen an die Flüchtlinge


Quelle: welcome-shirts.de

Die Flüchtlingsthematik steht seit dem Sommer pausenlos auf der Agenda. Gerade Syrer und (ezidische) Kurden machen sich auf den Weg nach Europa, da in Syrien Bürgerkrieg herrscht. Aber auch Menschen aus den Balkanstaaten beantragen Asyl in Deutschland. Knapp 320.000 Menschen haben im Jahr 2015 einen Asylantrag in Deutschland gestellt. Sowohl negative als auch positive Stimmen werden aufgrund dieser Entwicklung laut.

Zahlreiche Deutsche hießen Flüchtlinge direkt an deutschen Hauptbahnhöfen willkommen und hielten Schilder mit dem Spruch „Refugees welcome“ hoch.

Auf dem Bild sind zwei Erwachsene und ein Kind auf der Flucht zu sehen. Die Aussage des Bildes ist eindeutig. Auch Flüchtlinge verstehen was gemeint ist.

Um ihre Solidarität zu bekunden, posten nach wie vor Facebooknutzer in Deutschland dieses Willkommenssymbol.

Es ist außerdem ein Protestsymbol gegen die „besorgten Bürger“, die in Dresden und anderen deutschen Städten auf die Straße gehen und gegen Flüchtlinge hetzen. Es ist also auch ein Zeichen gegen Rechts.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

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