In einer nichtolympischen Saison ist die Vierschanzentournee einer, wenn nicht der Höhepunkt des Jahres für die Athleten. Wie jedes Jahr beginnt die ist der Auftakt in Oberstdorf, dann folgen Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen.

Der Modus

Die Vierschanzentournee läuft regeltechnisch anders ab als alle anderen Weltcup-Stationen. Auch hier qualifizieren sich 50 Springer für den Wettkampf. Allerdings werden die Finalplätze der besten 30 dann in K.O.-Duellen ermittelt. Der beste aus der Qualifikation, Daniel-André Tande, gegen den 50., der Zweite dann gegen den 49. und so weiter. So ergeben sich 25 Finalplätze, die restlichen fünf gehen an die besten Verlierer, die sogenannten „Lucky Loser“.

Für die Gesamtwertung zählen am Ende keine Platzierungen. Alle erreichten Punkte (Weite, Haltung und Wind) gehen in die Wertung ein. Das heißt schon ein schlechter Sprung kann das Aus für die Tourneeträume bedeuten.

Die Favoriten

Trotz eines relativ schwachen Qualifikationssprungs muss hier als erstes Domen Prevc genannt werden. Mit 17 Jahren ist der Slowene aktuell Weltcupführender. Wer kann das schon von sich behaupten? Mittlerweile hat er sogar seinen Bruder Peter, Gesamtweltcup- und Vierschanzentournee-Sieger des vergangenen Jahres, abgehängt. Aber vielleicht findet letzterer ja hier wieder seinen Touch.

Natürlich muss man immer auch die Österreicher nennen. Nachdem ihre sieben Jahre andauernde Siegesserie letztes Jahr ein jähes Ende nahm, geben sie sich nun angriffslustig. Stefan Kraft kennt das Gefühl des Siegens schon. Gelingt ihm ein erneuter Coup? Auch Kamil Stoch, immerhin Doppel-Olympiasieger von Sotschi, hat sich aus seinem Formtief befreit. Nur noch der Sieg bei der prestigeträchtigen Tournee fehlt ihm. Vielleicht gelingt ihm dieses Jahr hier in Oberstdorf der große Sprung. Mit dem Sieg in der Qualifikation meldet nicht zuletzt auch Daniel-André Tande Ansprüche an. Bisher verläuft die Saison sehr erfolgreich für ihn und nicht umsonst ist er Zweiter im Gesamtweltcup.

Die Deutschen

Den großen Favoriten aus deutschen Reihen gibt es dieses Jahr wohl nicht. Severin Freund ist nach seiner Verletzung noch nicht wieder ganz auf seinem Topniveau, schon vor der Saison hat er als Ziel die nordische Ski-WM 2017 in Lahti ausgegeben. Die Hoffnungen ruhen aus deutscher Sicht auf Markus Eisenbichler. Mit seinem sechsten Rang in der Qualifikation hat er diese auch erstmal bestätigen können.

Interessant sind auch immer deutsche K.O.-Duelle. Davon gibt es an der Schattenbergschanze gleich zwei. Eben jener Markus Eisenbichler startet gegen den jüngsten aller Starter, Constantin Schmid, in den Wettbewerb. Schon ein paar Durchgänge davor messen sich Severin Freund und Karl Geiger im Kampf Mann gegen Mann.

Kann der junge Ausnahmeathlet aus Slowenien seinen Vorschlusslorbeeren gerecht werden? Oder nutzen die Deutschen die Rolle als Außenseiter für eine Überraschung? Das Auftaktspringen im Liveticker.