Bayern gewinnen hitziges Auftaktspiel
Die Basketballer des FC Bayern besiegen ALBA Berlin mit 88:81 und gehen in der Finalserie 1:0 in Führung. Spiel 2 findet am Donnerstag in Berlin statt.
Knappe vier Minuten sind im zweiten Viertel gespielt. Bayerns Aufbauspieler Malcolm Delaney verteidigt seinen Gegenüber David Logan. Berlins Sven Schultze kommt Logan zur Hilfe, er stellt seinem Mitspieler einen Block. Delaney will Schultze umlaufen, wird dabei aber von ihm geschubst. Der Münchner fällt und die Schiedsrichter entscheiden auf unsportliches Foul gegen Schultze!
Harte Gangart beider Mannschaften
Eine Szene, die sinnbildlich für das komplette Spiel steht: Hier ein Ellenbogen beim Kampf um den Rebound, da ein kurzer Check beim Blockstellen – beide Mannschaften spielten enorm körperbetont und aggressiv. Und das alles bei 34 Grad im von der Saharaluft aufgeheizten Audi Dome. „Es war ein sehr intensives Spiel, aber das sind eben die Finals. Gratulation an alle Spieler, die auf dem Feld gestanden sind. Jeder hat eine sehr gute Einstellung gezeigt. Das war teilweise ein Spiel von sehr großer Qualität“, so Bayern-Coach Svetislav Pesic im Anschluss auf der Pressekonferenz.
Freiwürfe entscheidend
Die physische Spielweise beider Mannschaften spiegelte sich auch auf dem Spielberichtsbogen wider: Satte 60 Fouls wurden gepfiffen, 72 Mal ging ein Spieler an die Freiwurflinie; die Münchner hatten mit 50 Freiwürfen den größten Anteil daran. Aus Berliner Sicht war das aber zu viel des Guten. „Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ein Team so viele Freiwürfe zugesprochen bekommt“, äußerte sich Berlins Trainer Sasa Obradovic nach dem Spiel unmissverständlich. Wenn die Berliner allerdings an der Linie standen, vergaben sie ihre Chancen allzu leichtfertig (13/22 Freiwürfe).
Delaney im Mittelpunkt
Auch über Malcolm Delaney beschwerte sich Obradovic: „Jeder sieht, dass Delaney floppt. Und wenn er hinfällt, bekommt er jedes Mal den Foulpfiff!“ Die Vorwürfe des Berliner Trainers beantwortet der amtierende MVP (wertvollster Spieler) der Liga relativ nüchtern: „Ich weiß, dass Obradovic seine Spieler bewusst dazu auffordert, mich zu schubsen und auch mal einen Ellenbogen gegen mich auszuteilen. So war das schon in der regulären Saison. Aber mich interessiert das nicht, ich lasse mich davon nicht beeinflussen.“
Spiel 2 in Berlin
Auch in Berlin wird es am kommenden Donnerstag für die Basketballer des FC Bayern kein leichtes Spiel werden. In der regulären Saison verloren die Münchner ihr Gastspiel in der Landeshauptstadt. „Wir haben damals nicht gut gespielt“, erinnert sich Bayerns Flügelspieler Bryce Taylor. „Wir wissen, dass ALBA wieder körperbetont in der Verteidigung spielen wird. Aber wir sind in der Lage, in Berlin zu gewinnen.“
Spiel 1 hat gezeigt, dass die Basketballer des FC Bayern mit der körperbetonten Spielweise der Berliner zurechtkommen. Trotzdem wird Malcolm Delaney und seine Kollegen noch der ein oder anderen unsanfte Körperkontakt erwarten.