Badminton
Ein Derby als Freundschaftstreffen
Der TSV Neuhausen-Nymphenburg unterliegt im Münchner Badminton-Derby klar gegen Neubiberg-Ottobrunn, kann sich aufgrund einer sorgenfreien Saison aber auf die Integration junger Spieler konzentieren.
Aufgrund einer Umstrukturierung der Ligen steigt in der laufenden Saison nur einziges Team aus der 2. Badminton-Bundesliga ab. "Es geht drei Teams in der Liga, die um den letzten Platz spielen, wir gehören nicht dazu", sagt Sebastian Strödke, Spielertrainer des TSV Neubiberg-Ottobrunn, deshalb sei die laufende Spielzeit "eine Saison, die man halt spielt", das Derby gegen Neuhausen bezeichnete er als "Freundschaftstreffen". Echten Wettbewerbsdruck gibt es nicht, da die beiden Münchner Klubs zu stark für den Abstieg sind, aber auch den Aufstieg nicht anpeilen. Strödke gefällt das nicht, für ihn und seine Teamkollegen ist es oftmals schwer, sich zu motivieren. Und aufgrund der Tatsache, dass die Teams aus dem Norden Deutschlands stärker sind als die aus dem Süden, befürchtet Strödke, dass die 2. Bundesliga Süd im kommenden Jahr zahlenmäßig wachsen könnte. Das hätte zur Folge, dass dann auf einmal drei Absteiger ausgespielt würden. "Und das wird es happig", sagte Strödke, der sich darüber aufregt, dass man in seinem Sport Planungen meist nur kurzfristig anlegen kann.
Top-Talent Beier will hoch hinaus
Beim TSV Neuhausen-Nymphenburg, der das Derby in eigener Halle mit 2:6 verlor, sieht man die Sache lockerer. Wahrscheinlich auch wegen der unterschiedlichen Voraussetzungen. Während Neubiberg versucht, ein fast rein deutsches Team aufzubauen, konnte Neuhausen im Sommer in Alexandra Langley eine englische Topspielerin hinzugewinnen. "Wenn Neuhausen jedes Mal in voller Besetzung antreten würde, könnten die auch aufsteigen", ist sich Strödke sicher. Am Wochenende fehlten jedoch neben Langley auch die zweite ausländische Topakteurin Vlada Chernjawskaja und das deutsche Toptalent Patrick Beier. Für Chernjawskaja und Langley sprang die 20-jährige Carina Eckstein ein - die sorgenfreie Saison hat also auch ihre guten Seiten. Der Nachwuchs kann gefördert, junge Spieler an das Niveau der 2. Bundesliga herangeführt werden. Der 19-Jährige Beier ist schon einen Schritt weiter. Er ist frischgebackener Bayerischer Meister bei den Erwachsenen und hat große Ziele: "Ich will im Verein die Nummer eins werden und irgendwann auch in der 1. Bundesliga spielen." Dafür müsste aber wieder in echter Wettbewerb entstehen.