Volleyball-Liveticker
Entwicklungs-Zwillinge
Drei Jahre Bundesliga, Hallenprobleme, Playoffhoffnungen. Lüneburg und Herrsching gaben vieles gemein. Das Nord-Süd-Derby im Ticker.
Abwechslung sucht man in der Volleyballbundesliga vergeblich. Seit zwanzig Jahren kommt der Deutsche Meister entweder aus Friedrichsahfen oder aus Berlin. Da freut sich der neutralen Beobachter, wenn mal der ein oder andere kleinere Player in die Spitzengruppe vordringen kann.
Erste Verfolger
Ganz vorne sind Lüneburg und Herrsching noch nicht angekommen und dennoch steht die Entwicklung der beiden Teams exemplarisch dafür, dass sich auch kleine Teams sportlich und finanziell gesund nach oben arbeiten können. Beide Teams spielen ihre dritte Bundesligasaison. Seit ihrem Aufstieg haben sie sich Jahr für Jahr nach oben gearbeitet. Inzwischen steht Lüneburg auf Platz 5, Herrsching auf Platz 6, und sind die ersten Verfolger eines Spitzenquartetts, das die Liga sportlich und auch finanziell anführt.
Die Konzepte ähneln sich
Familiär. Mit diesem Wort lassen sich beide Teams wohl am besten beschreiben. Die großen Gehälter gibt es an beiden Orten nicht zu verdienen, ein Sprungbrett für junge Sportler sind die Teams aber alle mal. Und wer Spitzensport und Beruf vereinen möchte, hat mit Lüneburg oder Herrsching ebenfalls eine gute Anlaufstelle. Bestes Beispiel sind wohl Ferdinand Tille und Patrick Steuerwald auf Seiten der Herrschinger. Die Nationalspieler kamen auch wegen der Studienmöglichkeit in München an den Ammersee.
Der Favorit kommt aus dem Norden
Zehn Punkte trennen den SVG Lüneburg und den TSV Herrsching im Moment in der Tabelle. Das klingt zugegeben nach klaren Verhältnissen im Volleyballsport. Auch das Hinspielergebnis ist mit einem 3:0-Erfolg für die Hamburger eindeutig. Ganz so klar ist die Favoritenrollen dann aber doch nicht verteilt. Die Herrschinger zeigten sich in den vergangenen Wochen in guter Form. Gegen Düren und Friedrichshafen verloren sie zweimal als klarer Außenseiter erst im Tie-Break. In Frankfurt fehlte vergangene Woche nicht viel zum Punktgewinn.
Herrsching braucht Punkte
Ein Sieg gegen die Lüneburger ist mit Sicherheit keine Pflicht, wäre aber trotzdem dringend notwendig. Denn dem TSV sitzt mit Bühl der Hauptkonkurrent um den begehrten Playoffplatz 6 direkt im Nacken. Am Mittwoch müssen die Herrschinger zum Meisterschaftskandidaten nach Berlin, Punkte sind dort nicht wirklich zu erwarten. Bevor dann kommende Woche Bühl an den Ammersee kommt, könnte ein Sieg gegen Lüneburg eine gute Ausgangsposition schaffen, sonst droht das Abrutschen aus Platz 7 und Herrsching müsste in die Pre-Playoffs um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren.
Kann Herrsching den Tabellennachbarn aus Lüneburg ärgern? Der M94.5 Liveticker meldet sich ab 18.45 Uhr.