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Das Six Nations Turnier

Europas Rugby Elite

Autor(en): Simon Jung am Samstag, 4. Februar 2017
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Quelle: RBS_SIX_NATIONS

Die RBS Six Nations

Heute am 4. Februar beginnt das Turnier, auf das die Rugbywelt sich seit Monaten freut. M94.5 schafft für euch noch schnell den Überblick.

Die Europameisterschaft des Rugby

Das Sportturnier mit den höchsten Besucherzahlen weltweit ist nicht etwa die Fußball Weltmeisterschaft, oder die Olympischen Spiele. Nein, es ist das Six Nations Rugby Turnier.  Mit durchschnittlich 72 000 Zuschauern in den Stadien liegt die als Rugby Europameisterschaft einzustufende Veranstaltung sogar deutlich über der WM 2014 in Brasilien, bei der durchschnittlich 35,592 Zuschauer die Spiele live vor Ort mitverfolgt haben. Das liegt vor allem daran, dass nur die sechs besten Mannschaften Europas daran teilnehmen und daher jedes Spiel ein Topspiel ist.

Der Turniermodus

Bei dem Sechs Nationen Turnier, das jährlich stattfindet, spielen alle Teams nur einmal gegeneinander. Das bedeutet, es gibt auch nur Fünf Wochenenden, an denen gespielt wird. Die Spiele finden in den jeweiligen Heimstadien der Nationen statt. Ob ein Team jetzt drei von den fünf Spielen Zuhause oder Auswärts ran muss, das wechselt sich jedes Jahr ab. Daraus enstehen auch oftmals die Favoritenrollen. Die Punkteverteilung läuft folgendermaßen ab: Ein Sieg bringt vier Punkte, Ein Unentschieden zwei und eine Niederlage null. Zudem gibt es dieses Jahr erstmals das Bonuspunktsystem auch bei den Six Nations. Eine Mannschaft, die vier oder mehr Versuche legt, bekommt einen extra Punkt. Ebenso bekommt eine verlierende Mannschaft, die innerhalb von Sieben Punkten am Gegner dran ist beim Schlusspfiff, einen Losing Bonus Point.

Die Sechs Nationen

Irland

Das Team in aller Munde momentan sind die Iren. Sie haben es doch tatsächlich geschafft, die seit 18 Spielen ungeschlagene Nationalmannschaft Neuseelands, auch bekannt als All Blacks, zu schlagen. Bei dem Spiel in Chicago konnten die Iren mit einem Konsequent durchgezogenem Spielplan und unglaublich physisch aufspielenden Stürmern überzeugen. Auch auf Club-Niveau haben in dieser Saison insbesondere die Irischen Teams Munster und Leinster überzeugen können. Alles andere als ein Sieg der Six Nations wäre für die Iren enttäuschend.

Players to watch:
Conor Murray – der Gedrängehalb war der Mann des Spiels beim Sieg gegen die All Blacks und befindet sich auch bei seinem Club (Munster) in ausgezeichneter Form.
Rory Best - der Kapitän aus Nordirland wird extrems wichtig für sein Team werden, wenn es darum geht, über die Längen zu gehen und das Turnier zu gewinnen. Er ist ein brutal starker Verteidiger im offenen Spiel und wenn es darum geht, den gegnerischen Ball zu verlangsamen.  Vor allem im letzten Spiel gegen England und im direkten Duell gegen Dylan Hartley wird er gefragt sein.

England

Letztes Jahr gelang dem Team mit der roten Rose auf dem Trikot das schier Unmögliche. Nur vier Monate nach dem peinlichen Ausscheiden in der Gruppenphase bei der WM im eigenen Land, konnte England mit dem neuen Coach, Eddie Jones, einen Grand Slam holen. Das heißt: Siege gegen alle anderen 5 Nationen.  Unter Jones haben die Engländer jetzt 14 Spiele infolge gewonnen. Sie sind mit Sicherheit großer Favorit, die Krone dieses Jahr zu halten.  Die größte Hürde dabei werden wohl die Iren sein. Am letzten Spieltag kommt es zum Showdown der beiden Favoriten im Aviva Stadium in Dublin. Die Heimstärke der Iren und beachtliche Verletzungsprobleme in der dritten Reihe bei England – ein Gebiet, wo die Iren momentan das Maß aller Dinge sind – sind dabei wohl die wichtigsten Faktoren.
Players to watch:
Maro Itoje – Der zweite Reihe Stürmer ist omnipräsent. Er ist einer der besten Verteidiger weltweit – und das mit nur 22 Jahren. Wegen Personalproblemen wird er aller Voraussicht nach als Blindside Flanker starten. Es wird spannend sein, zu sehen, wie er sein Spiel darauf anpasst.
Owen Farrell – Er ist der vielleicht beste Spielmacher Europas zur Zeit. Aber bei England schlüpft er in das Trikot mit der Nr. 12 und überlässt seinem Kumpel George Ford das Zepter. Das gibt dem englsichen Angriffsspiel eine besondere Vielseitigkeit. Sein Kickspiel wird auch ein ungemein wichtiger Faktor in engen Spielen werden.

Frankreich

Die letzten Jahre waren die Franzosen nicht mehr das Team vor dem sich jede Nation gefürchtet hat. Aber ihre Leistung im letzten Spiel der Autumn Internationals gegen Neuseeland hat bewiesen: Die Franzosen können es noch.
Players to Watch:
Louis Picamoles – Der wuchtige Dritte Reihe Stürmer ist einer der besten Ballträger weltweit. Sicherer und schneller Ball vom Kontaktpunkt weg ist der Schlüssel zu einem guten französischen Spiel.
Virimi Vakatawa – der geborene Fidschianer ist einer der aufregendsten Außenspieler in Europa. Wenn die Franzosen es schaffen „schnellen Ball" zu bekommen, werden sie mit Sicherheit versuchen, Vakatawa auf Außen einzusetzen. Auch Noa Nakaitaci auf dem anderen Flügel ist mit Sicherheit eine Waffe.

Schottland

Die Schotten sind so ein bisschen ein Geheimfavorit für die Six Nations. Nicht unbedingt für den Turniersieg – dafür können sie ihre Leistung nicht gleichmäßig genug abrufen. Aber sie sind gegen jedes der anderen Teams durchaus dazu in der Lage,  für Überraschungen zu Sorgen – vor allem zuhause. Die schottische Hymne im heimatlichen Murrayfield in Edinburgh ist jedes mal ein absolutes Highlight.
Players to watch:
Jonny Gray – der 22-jährige Kapitän der Glasgow Warriors ist der Inbegriff eines Arbeitstiers. Seine aufopfernde Leistungen auf dem Feld ziehen seine Mitspieler mit. Er ist ein wahrer Anführer, der in vorderster Linie kämpft.
Finn Russell – Ebenfalls von den Warriors,  ist es Russell bislang nie wirklich gelungen, seine Klasse, die er mit seinem Klub immer wieder bestätigt, auch im Trikot der Nationalmannschaft zu bestätigen. Wenn er das schafft, dann ist die Überraschungstüte Schottland perfekt.

 

Wales

Die Waliser sind ganz schwer einzuschätzen. Eigentlich haben sie in den letzten Jahren keinen wirklichen Fortschritt gemacht, sondern sind eher auf dem Stand von 2012/2013 hängengeblieben. Die temporäre Abwesenheit ihres Headcoaches Warren Gatland tut dem Team mit Sicherheit auch nicht gut (Gatland übernimmt die British and Irish Lions im Sommer – aber das ist ein Thema für ein andermal). Eines ist sicher: Bei Wales muss etwas geschehen. Sie müssen sich dem modernen Rugby anpassen und, was noch viel wichtiger ist, ihr eigenes Spiel neu entdecken und auf die Stärken ihrer Topspieler ausrichten.
Players to watch:
Alun Wyn Jones - Der Kapitän der Waliser ist gefragt. Mit seinen 31 Jahren bringt er eine Menge Erfahrung mit. Er muss eine Rolle richtig erfüllen und seine Erfahrung nutzen um überlegen zu spielen. Er darf keine Reflektion einer hinterher hinkenden walisischen Mannschaft sein.
Liam Williams – Der wahrscheinlich aufregendste walisische Spieler, den es derzeit gibt. Durch seinen unglaublichen Antritt ist er einer der unberechenbarsten Angreifer weltweit. Auch in der Verteidigung ist er absolut zuverlässig. Am wohlsten fühlt er sich in der Rolle des Schlussspielers, aber diese Position besetzt bei Wales Leigh Halfpenny ,der wegen seiner Kicks so gut wie unverzichtbar ist. Aber auch als Außen ist Williams durchaus eine Waffe.

Italien

Das Schlusslicht der Six Nations. Im Jahr 2000 wurde Italien zu den Top Nationen Europas geholt. Seitdem sind sie nie über den 4. Tabellenplatz hinausgekommen und haben sechs mal den „Wooden Spoon“ geholt. Diesen gibt es für eine Mannschaft, die alle fünf Spiele des Turniers verliert. Auch dieses Jahr sehen die Italiener nach einem guten Kandidaten für den hölzernen Löffel aus. Zwar konnten sie im Herbst zum ersten Mal in ihrer Geschichte gegen Südafrika gewinnen, jedoch war das eher der Schwäche der Springboks, als der Stärke Italiens zuzuordnen. Eine Woche später gab es für die Südeuropäer eine Klatsche gegen Tonga. Und auch die italienischen Clubs bekommen in den europäischen top Ligen bei jedem Spiel auf den Deckel. Das wird ein ganz schwieriges Six Nations Jahr für die Azzurri.
Players to watch:
Sergio Parisse – Er ist der Mann bei Italien! Wenn Parissee gut spielt, spielt Italien gut. Um in diesem Jahr mitmischen zu können, brauchen sie einen Sergio Parise in Topform!
Michele Campagnaro – Ein Starspieler reicht einfach nicht mehr. Italien braucht einen Leistungsträger in der Hintermannschaft. Michele Campagnaro hat in letzter Zeit gute Leistungen mit den Exeter Chiefs abgeliefert. Die gilt es nun für sein Land  zu bestätigen.

Wo kann man die Six Nations schauen?

Für DAZN Abonnenten gibt es alle Spiele live und im Re-live zu sehen, und zwar auf deutsch kommentiert. Allerdings ist Rugby ein Sport, der am besten in Gesellschaft geschaut wird – besonders als Einsteiger ohne Fachwissen. Der beste Ort in München dafür sind Irish Pubs. Dort gibt es die Spiele mit englischem Kommentar zu sehen. Die anwesenden Rugby Fans sind in der Regel auch sehr aufgeschlossen gegenüber Newbees und erläutern gerne Regeln und Feinheiten des Sports.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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