Neuer Trainer, neues Glück: Mit Friedhelm Funkel hat sich der TSV 1860 München einen erfahrenen Aufstiegstrainer gesucht. Er könnte die Löwen zurück in die Bundesliga führen.

Für einen Moment stockt Friedhelm Funkel. Er sitzt hinter seinem Mikro im Medienzentrum des TSV 1860, dieser kleinen Hütte neben dem Trainingsplatz an der Gründwalder Straße 114, und blickt nach draußen. Dort läuft ein Mann, stürzt vielmehr, seinem Wagen entgegen. Giesing zeigt sich nicht von seiner besten Seite an diesem Nachmittag, es regnet in Strömen.

Fast ein Sinnbild für die tristen Verhältnisse bei den Löwen. Sie stecken nun die zehnte Saison in Folge in der zweiten Liga fest. Durchschnittlich einen Punkt haben sie in den bisher gespielten sechs Partien der Saison geholt. Zu wenig. Ex-Trainer Alexander Schmidt musste seine Koffer packen.

Schluss mit den Vorschusslorbeeren – das erste Spiel steht an

Nun also Funkel. Eine Woche hat der 59-Jährige jetzt mit der Mannschaft trainiert und sich dabei meist im Hintergrund gehalten, beobachtet. „Der Funkel und Sechzig – des basst“, sagen die Fans. Aber jetzt ist Schluss mit den Vorschusslorbeeren.

Am Freitag steht das erste Löwen-Spiel mit Funkel an der Spitze an, es geht auswärts nach Aalen. Friedhelm Funkel nimmts gelassen: Druck verspüre er im Fußball generell nicht. „Mir machts Spaß mit einer Mannschaft zu arbeiten, egal in welcher Situation man ist.“

Funkel und die Gelassenheit

Friedhelm Funkel spricht bedächtig. Trotz seiner vielen „ähm“s strahlt er Charisma und positive Energie aus. Seinen Optimismus kann er gut gebrauchen im sprengkräftigen Umfeld des TSV. Und vielleicht klappt ja mit dieser Gelassenheit auch endlich der Aufstieg? „Das kann ich jetzt noch nicht seriös beantworten, aber wir wollen es mit allen Mitteln versuchen.“

Draußen hat der patschnasse Passant endlich seinen Wagen erreicht. Friedhelm Funkel wendet sich wieder der Journalistenrunde zu. Auch er sitzt jetzt am Steuer. Und will die Löwen endlich raus bringen, aus dem Regen.