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Eishockey

Kölns späte Rache

Autor(en): am Samstag, 4. Dezember 2010

Wenn der EHC München und die Kölner Haie aufeinandertreffen, sind viele Tore garantiert. Dieses Mal waren es neun Stück - mit einem bitteren Finish für den EHC.

Man hätte fast meinen können, die Verantwortlichen des EHC seien froh über diese Niederlage gegen die Kölner Haie, die erste im dritten Vergleich in der laufenden Saison. "Wir waren 60 Minuten lang nicht bereit. Wir waren schlecht, einfach nur schlecht", schimpfte Manager Christian Winkler sichtlich wütend. Trainer Pat Cortina zeigte sich enttäuscht: "Es ist schwer, zu verlieren, besonders dann, wenn du weißt, dass du nicht mehr verdient hast."

Keine Struktur, kein Kampf, kein Zug zum Tor

Nach dem 4:2 über Krefeld unter der Woche wollte der EHC eine kleine Serie starten, um den kürzlichen Abwärtstrend zu stoppen. Doch gegen Köln ließen die Münchner Kufencracks so ziemlich alles vermissen, was sie über weite Strecken dieser Saison ausgemacht hatte - keine Struktur, kein Kampf, kein Zug zum Tor. "Ich hoffe, der Grund für die Niederlage war nicht, dass wir uns nach dem Krefeld-Spiel komfortabel gefühlt haben", versuchte Cortina das Gesehene und Geschehene zu analysieren. Trotz der schwachen Leistung wäre der EHC fast mit einem Punkt belohnt worden. Doch 19,5 Sekunden vor Schluss zappelte der Puck zum fünften Mal im Münchner Netz. Der Kölner Ex-NHL-Profi Matt Pettinger nutzte seinen Platz, nachdem er von der desorganisierten EHC-Verteidigung nicht angegriffen wurde.

Stehaufmännchen EHC

Späte Rache der Kölner, die vor wenigen Wochen ein spätes Gegentor gegen den EHC hatten hinnehmen müssen. In Köln hatte Martin Buchwieser 13 Sekunden vor Schluss das 5:5 für den EHC gemacht, der sich später im Penaltyschießen noch den Extrapunkt sichern konnte. Dass es überhaupt auf eine so späte Entscheidung herauslaufen musste, lag daran, dass die Münchner trotz ihrer schwachen Leistung immer wieder nach Rückständen zurückkamen. 25 Sekunden waren gespielt am Freitag, da führte Köln mit 1:0, 25 weitere Sekunden später stellten die Haie auf 2:0. Der EHC noch gar nicht auf dem Eis, rappelte sich jedoch noch im ersten Drittel wieder auf, kam durch Kyle Helms und Topscorer Eric Schneider zurück. Zweites Drittel, gleiches Bild. Treffer Köln, Treffer Köln - schnell war der Zwei-Tore-Vorsprung wieder hergestellt. Ryan Ready bei doppelter Überzahl und David Wrigley mit einem Weltklasse-Tor brachten München abermals zum Ausgleich. Ehe besagter Matt Pettinger traf - mitten ins EHC-Herz.

Voller Kader als Problem

Pat Cortina wollte keine schlagende Erklärung für das schwache Auftreten seiner Mannschaft finden. Und hatte dann doch eine Vermutung: Die Rückkehr vieler zuletzt verletzter Spieler, die es dem EHC wieder möglich macht, mit vier vollen Angriffsreihen aufzulaufen. "Wir haben Probleme mit der Umstellen, wir spielen jetzt ein anderes Spiel", erklärte Cortina, "Topspieler wie Eric Schneider müssen sich erst wieder daran gewöhnen, mal vier statt drei Minuten hinter der Bande zu sitzen. Für Jungs wie Martin Schymainski ist es schwer, dass sie auf einmal in einer anderen Reihe ranmüssen und nicht mehr so viel Eiszeit kriegen." Stichwort Schymainski - auch das ist ein Grund für die aktuelle Problemphase des EHC. "Schymmi" und Martin Buchwieser, die beide beim Deutschland Cup ihre ersten Einsätze im Dress der deutschen Nationalmannschaft feierten, sind zum ersten Mal in ihrer noch jungen DEL-Karriere in ein Loch gefallen. Ihr freche Spielweise geht den Münchnern ab. Cortinas Forderung für die nächsten Spiele: "Wir brauchen wieder zwölf Angreifer, die laufen und kämpfen."

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