Die Tournee ist bei der wohl schönsten der vier Schanzen angekommen: Die Bergisel-Schanze. Weniger ist mehr lautet das Motto in Innsbruck, die etwas kleinere Schanze mit gebündelter Kulisse sorgt für viel Reibungspotenzial.

Der Modus

Die Vierschanzentournee läuft regeltechnisch anders ab als alle anderen Weltcup-Stationen. Auch hier qualifizieren sich 50 Springer für den Wettkampf. Allerdings werden die Finalplätze der besten 30 dann in K.O.-Duellen ermittelt. Der beste aus der Qualifikation gegen den 50., der Zweite dann gegen den 49. und so weiter. So ergeben sich 25 Finalplätze, die restlichen fünf gehen an die besten Verlierer, die sogenannten „Lucky Loser“. Für die Gesamtwertung zählen am Ende keine Platzierungen. Alle erreichten Punkte (Weite, Haltung und Wind) gehen in die Wertung ein. Das heißt schon ein schlechter Sprung kann das Aus für die Tourneeträume bedeuten.

Die Ausgangslage

Die gestrige Qualifikation war für die deutschen Springer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits war Bundestrainer Schuster sehr zufrieden mit den Leistungen seiner Schützlinge Markus Eisenbichler (6. Platz), Andreas Wellinger (9.), Stephan Leyhe (12.) und Richard Freitag (25.). Anderersteits gab es auch Grund zum Ärgern, denn sowohl Severin Freund (47.), der nach seiner Verletzung noch nicht richtig in Tritt kommt, als auch Karl Geiger (41.) rufen nicht ihr wirkliche Potential ab.

Die K.o.-Duelle mit den deutschen Startern

Richard Freitag - Jurij Tepeš (Slowenien)
Markus Eisenbichler - Taku Takeuchi (Japan)
Andreas Wellinger - Mackenzie Boyd-Clowes (Kanada)
Karl Geiger - Cene Prevc (Slowenien)
Stephan Leyhe - Dimitri Wassiliew (Russland)
Severin Freund - Michael Hayböck (Österreich)

Der Dreikampf

An der Spitze der Tourneewertung tobt ein Trio, allerdings ohne deutschen Mitstreiter. Der Pole Kamil Stoch (591,2 Punkte) führt nur hauchdünn vor dem Österreicher Stefan Kraft (590,4), der beim heutigen Springen sicher auf den Heimvorteil setzen wird. Der norwegische Newcomer Daniel Andre Tande (584,6) hat nach seinem Sieg in Garmisch aufgeschlossen. Der beste deutsche Springer Markus Eisenbichler liegt tabellarisch gesehen zwar direkt hinter dem Führungstrio auf Platz 4, hat aber mit 572 Punkten eigentlich keine Chancen mehr auf den Tourneegesamtsieg. Trotzdem spricht das deutsche Team von einem erfolgreichen Wettkampf bisher: vier DSV-Springer in den Top15. Neben Eisenbichler sind das Stephan Leyhe (10./538,2), Andreas Wellinger (11./536) und Richard Freitag (13./532,1).

Auf in die Tiroler Hauptstadt! Das dritte Springen verfolgt ihr hier bereits um 8:00 Uhr im M94.5-Liveticker