Laut ins Auge: The Knife - "Full Of Fire"
Alles ist verbunden
So schaurig und schön wie wir es in Erinnerung hatten: Das schwedische Duo The Knife im Video zur neuen Single „Full Of Fire". Laut ins Auge!
So schaurig und schön wie wir es in Erinnerung hatten: Das schwedische Duo The Knife im Video zur neuen Single „Full Of Fire".
„Der Film zu ‚Full of Fire‘ setzt sich aus einem Netz von Schicksalen, Ängsten, Verlangen, Sehnsüchten, Verlusten und Versprechen zusammen. Schicksale, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, aber wenn wir aufpassen, merken wir, dass alles schließlich auf alles Einfluss hat“, so die Beschreibung der Regisseurin Marit Östberg zum Video, das sie für den neuen Track von The Knife liefert. Klar, neu ist eine solche Idee der Abhängigkeit scheinbar unabhängiger Ereignisse nicht. Zumindest nicht für alle, die in den letzten Jahren Filme wie LA Crash, Cloud Atlas oder die Serie Lost gesehen haben.
Der Unterschied bei dem Video oder besser gesagt dem Kurzfilm (schließlich dauert er mehr als neun Minuten) besteht zum einen in einer ungewöhnlichen Regisseurin: die Schwedin Marit Östberg ist eine anerkannte feministische Queer-Porno-Filmerin / Darstellerin. Und zum anderen natürlich in dem beunruhigenden, fesselnden Soundtrack von The Knife.
Zuletzt war es etwas ruhig um das schwedische Geschwisterpaar Karin Dreijer Andersson und Olof Dreijer. Vor fast sieben Jahren ist ihre letzte gefeierte Platte „Silent Shout“ erschienen. Seitdem haben sie sich mit ein paar Remixen und einer Oper beschäftigt: Mit „Tomorrow, In A Year“ verwandelten sie 2010 zusammen mit Mt. Sims und Planningtorock Charles Darwins „Über die Entstehung der Arten“ in eine hoch elektronische, verschrobene Doppel-Platte - vielleicht für den einen oder anderen dann doch einen Tick zu anstrengend und abgefahren.
Gewöhnlich sind hier nicht mal Szenen aus dem Alltag.
Die Single „Full Of Fire“ kündigt nun den regulären Nachfolger von „Silent Shout" an: „Shaking The Habitual“. Das Gewohnte zu erschüttern, gelingt ihnen mit dem Track schon recht gut. Nicht jeder traut es sich, einen Song über neun Minuten zur Single zu machen. Und erst recht nicht ein ähnlich forderndes Video zu veröffentlichen. Wir starten im Zimmer einer älteren Frau, die gerade ihre Kleidung wechselt und in den neuen Klamotten eher wie ein Mann aussieht. Wir folgen ihr eine Weile und enden irgendwann im Haus einer Familie mit Kapuzen-tragendem Kind. Dort klingelt ein alter Mann (oder ist es eine Frau?), der dort den Haushalt in Ordnung bringen soll.
Die von der Regisseurin Östberg versprochene Verbindung erschließt sich nur nach und nach, bei manchen Episoden vielleicht auch gar nicht so recht. Die Zeit im Video läuft vor und rückwärts, allein schon durch den häufigen Szenenwechsel wirkt alles verzerrt. Am Ende trifft die Frau vom Anfang mit dem älteren Haushälter zusammen. Kurz zuvor schreit sie von einem hohen Gerüst. Den Schrei selbst hört der Zuschauer nicht, er bleibt stumm. The Knife sind zurück! So geheimnisvoll wie immer mit Songs und Bildern, die ein gewisses Unbehagen auslösen können - und das obwohl „Full Of Fire“ eigentlich nur kurze Momente aus dem Alltag verschiedener Menschen zeigt.
Bildquelle: Matt Biddulph; Lizenz:CC BY-NC 2.0
„Der Film zu ‚Full of Fire‘ setzt sich aus einem Netz von Schicksalen, Ängsten, Verlangen, Sehnsüchten, Verlusten und Versprechen zusammen. Schicksale, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, aber wenn wir aufpassen, merken wir, dass alles schließlich auf alles Einfluss hat“, so die Beschreibung der Regisseurin Marit Östberg zum Video, das sie für den neuen Track von The Knife liefert. Klar, neu ist eine solche Idee der Abhängigkeit scheinbar unabhängiger Ereignisse nicht. Zumindest nicht für alle, die in den letzten Jahren Filme wie LA Crash, Cloud Atlas oder die Serie Lost gesehen haben.
Der Unterschied bei dem Video oder besser gesagt dem Kurzfilm (schließlich dauert er mehr als neun Minuten) besteht zum einen in einer ungewöhnlichen Regisseurin: die Schwedin Marit Östberg ist eine anerkannte feministische Queer-Porno-Filmerin / Darstellerin. Und zum anderen natürlich in dem beunruhigenden, fesselnden Soundtrack von The Knife.
Zuletzt war es etwas ruhig um das schwedische Geschwisterpaar Karin Dreijer Andersson und Olof Dreijer. Vor fast sieben Jahren ist ihre letzte gefeierte Platte „Silent Shout“ erschienen. Seitdem haben sie sich mit ein paar Remixen und einer Oper beschäftigt: Mit „Tomorrow, In A Year“ verwandelten sie 2010 zusammen mit Mt. Sims und Planningtorock Charles Darwins „Über die Entstehung der Arten“ in eine hoch elektronische, verschrobene Doppel-Platte - vielleicht für den einen oder anderen dann doch einen Tick zu anstrengend und abgefahren.
Gewöhnlich sind hier nicht mal Szenen aus dem Alltag.
Die Single „Full Of Fire“ kündigt nun den regulären Nachfolger von „Silent Shout" an: „Shaking The Habitual“. Das Gewohnte zu erschüttern, gelingt ihnen mit dem Track schon recht gut. Nicht jeder traut es sich, einen Song über neun Minuten zur Single zu machen. Und erst recht nicht ein ähnlich forderndes Video zu veröffentlichen. Wir starten im Zimmer einer älteren Frau, die gerade ihre Kleidung wechselt und in den neuen Klamotten eher wie ein Mann aussieht. Wir folgen ihr eine Weile und enden irgendwann im Haus einer Familie mit Kapuzen-tragendem Kind. Dort klingelt ein alter Mann (oder ist es eine Frau?), der dort den Haushalt in Ordnung bringen soll.
Die von der Regisseurin Östberg versprochene Verbindung erschließt sich nur nach und nach, bei manchen Episoden vielleicht auch gar nicht so recht. Die Zeit im Video läuft vor und rückwärts, allein schon durch den häufigen Szenenwechsel wirkt alles verzerrt. Am Ende trifft die Frau vom Anfang mit dem älteren Haushälter zusammen. Kurz zuvor schreit sie von einem hohen Gerüst. Den Schrei selbst hört der Zuschauer nicht, er bleibt stumm. The Knife sind zurück! So geheimnisvoll wie immer mit Songs und Bildern, die ein gewisses Unbehagen auslösen können - und das obwohl „Full Of Fire“ eigentlich nur kurze Momente aus dem Alltag verschiedener Menschen zeigt.
Bildquelle: Matt Biddulph; Lizenz:CC BY-NC 2.0