Laut ins Auge: Dagobert - "Morgens um halb vier"
Bühne frei für Dagobert
„Mit 20 oder mit 19 da war die Schule vorbei und ich hab mich entschieden, Penner zu werden“. Dagobert mit seiner neuen Single im Video. Laut ins Auge!
„Mit 20 oder mit 19 da war die Schule vorbei und ich hatte, naja, nichts zu tun und ich hab mich entschieden, Penner zu werden“, sagt Dagobert, stoisch auf einer Couch neben einer Puppe sitzend. Im Video zu „Morgens um halb vier“ kleidet er sich mit Ende 20 jetzt recht schick, eigenartig ist er aber geblieben.
Ob Dagobert Jäger wohl dem aktuell hochgelobtem, schwarz-weiß Film „Oh Boy“ Modell gestanden hat, fragt man sich schon. Denn die Hauptfigur driftet ähnlich wie der Musiker ein wenig durchs Leben, macht nach einem abgebrochenen Studium nichts außer „nachdenken“. Dagobert hat nie studiert, sondern sich direkt nach der Schule in ein Kellerloch verzogen, dort zwei Jahre lang seine Gedanken in Musik umgewandelt, dafür sogar einen Preis und Geld erhalten. Also macht er sich, aus einem Kaff in der Schweiz stammend, auf ins hippe Berlin (in dem sich Dagobert übrigens Jahre später auch einmal als Schauspieler ausprobiert: in Klaus Lemkes „Berlin für Helden“ spielt er sich selbst). Dort haut er sein Geld raus und zermürbt schließlich am Großstadtleben. Fünf Jahre Einsamkeit, gar Abgeschiedenheit in den Bergen später - eine Art Reue für seine preisgekrönte „Scheiß-Musik“ - ist er nun seit einiger Zeit wieder in Berlin. Mitgebracht hat er Lieder, oder treffender Schlager, über die Liebe.
Ein paar Anekdoten aus der Geschichte, die Dagobert in einem Kurzfilm über sich selbst erzählt. 22 Minuten dauert der. Ein bisschen steht die Frage im Raum, wie viel Wahrheit diese Erzählung enthält. Überzeugend kommt er auf jeden Fall rüber, also bildet euch am besten selbst ein Urteil: „Schnulzensänger aus den Bergen“. Als Einstieg zur Person Dagobert empfiehlt sich sein aktuelles Video „Morgens um halb vier“. Auf den ersten Blick hat es so ziemlich alles, was man zurzeit so häufig sieht: einen ungerührten Protagonisten (Alt-J), schwarz-weiß (The Neighbourhood), eine Gel-Frisur und einen Anzug (zuletzt u. a. Eugene McGuinness). Aber wie auch schon die musikalische Schlager-Pop Untermalung erscheint Dagoberts Präsentation und Verwendung dieser Elemente alles andere als modern, experimentell oder gar hip.
Er steht auf der Bühne, trägt sicher keinen teuren, maßgeschneiderten, sondern von seiner Schwägerin selbst genähten Anzug, trägt ohne Attitüde oder Wortwitz sein Liebeslied in seinem Mikrofon vor, streckt dazu hier und da mal einen Arm. Im Laufe des Videos weitet sich der Blick auf die Szene. Viel verändert sich dadurch nicht, bis auf einen kleinen Konfetti- / Schneeregen am Ende. Aufregend genug ist ja auch, dass er die Scorpions als Vorbild nennt und natürlich seine Person selbst: Dagoberts zukünftiges Handeln einzuschätzen bleibt bei einer solchen Unerschütterlichkeit schwierig. Mit „Morgens um halb vier“ schlägt er ein neues Berlin-Kapitel in seinem Leben auf. Bleibt zu hoffen, dass es nicht bereits nach dem kommenden Album wieder endet.
Ob Dagobert Jäger wohl dem aktuell hochgelobtem, schwarz-weiß Film „Oh Boy“ Modell gestanden hat, fragt man sich schon. Denn die Hauptfigur driftet ähnlich wie der Musiker ein wenig durchs Leben, macht nach einem abgebrochenen Studium nichts außer „nachdenken“. Dagobert hat nie studiert, sondern sich direkt nach der Schule in ein Kellerloch verzogen, dort zwei Jahre lang seine Gedanken in Musik umgewandelt, dafür sogar einen Preis und Geld erhalten. Also macht er sich, aus einem Kaff in der Schweiz stammend, auf ins hippe Berlin (in dem sich Dagobert übrigens Jahre später auch einmal als Schauspieler ausprobiert: in Klaus Lemkes „Berlin für Helden“ spielt er sich selbst). Dort haut er sein Geld raus und zermürbt schließlich am Großstadtleben. Fünf Jahre Einsamkeit, gar Abgeschiedenheit in den Bergen später - eine Art Reue für seine preisgekrönte „Scheiß-Musik“ - ist er nun seit einiger Zeit wieder in Berlin. Mitgebracht hat er Lieder, oder treffender Schlager, über die Liebe.
Ein paar Anekdoten aus der Geschichte, die Dagobert in einem Kurzfilm über sich selbst erzählt. 22 Minuten dauert der. Ein bisschen steht die Frage im Raum, wie viel Wahrheit diese Erzählung enthält. Überzeugend kommt er auf jeden Fall rüber, also bildet euch am besten selbst ein Urteil: „Schnulzensänger aus den Bergen“. Als Einstieg zur Person Dagobert empfiehlt sich sein aktuelles Video „Morgens um halb vier“. Auf den ersten Blick hat es so ziemlich alles, was man zurzeit so häufig sieht: einen ungerührten Protagonisten (Alt-J), schwarz-weiß (The Neighbourhood), eine Gel-Frisur und einen Anzug (zuletzt u. a. Eugene McGuinness). Aber wie auch schon die musikalische Schlager-Pop Untermalung erscheint Dagoberts Präsentation und Verwendung dieser Elemente alles andere als modern, experimentell oder gar hip.
Er steht auf der Bühne, trägt sicher keinen teuren, maßgeschneiderten, sondern von seiner Schwägerin selbst genähten Anzug, trägt ohne Attitüde oder Wortwitz sein Liebeslied in seinem Mikrofon vor, streckt dazu hier und da mal einen Arm. Im Laufe des Videos weitet sich der Blick auf die Szene. Viel verändert sich dadurch nicht, bis auf einen kleinen Konfetti- / Schneeregen am Ende. Aufregend genug ist ja auch, dass er die Scorpions als Vorbild nennt und natürlich seine Person selbst: Dagoberts zukünftiges Handeln einzuschätzen bleibt bei einer solchen Unerschütterlichkeit schwierig. Mit „Morgens um halb vier“ schlägt er ein neues Berlin-Kapitel in seinem Leben auf. Bleibt zu hoffen, dass es nicht bereits nach dem kommenden Album wieder endet.