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Laut ins Auge: Everything Everything - "Cough Cough"

Apocalypse Now

Autor(en): Ludmila Widmer am Montag, 25. Februar 2013
Quelle: Rca Int. (Sony Music)

Vor dem Weltuntergang warnen Everything Everything im Video zu "Cough Cough" und schwingen wild die Drumsticks. Laut ins Auge!

Vor dem Weltuntergang warnen Everything Everything im Video zu "Cough Cough" und schwingen wild die Drumsticks. Laut ins Auge!

Wenn eine Armee japanischer Samurai zum Kampf ruft und dabei kollektiv auf riesige Trommeln (sog. Taikus) eindrischt, wird es besonders gefährlich: Das eindringliche Schauspiel dient dazu, den Gegner im Vorfeld mental auszumergeln und die eigenen Kämpfer in einen Blutrausch zu versetzen.

Genau dieser Taktik bedienen sich Everything Everything, um im Video zu ihrer Single "Cough Cough" eine ähnlich bedrohliche Wirkung zu erzeugen. Es zeigt die vier Musiker aus Manchester, umzingelt von vier überdimensionalen Pauken. Sie prügeln auf sie ein, als stünden sie dem Ende der Welt entgegen. Durchbrochen wird das apokalyptische Szenario von Nachrichtenbildern, die von gewaltsamen Aufständen, Bränden und anderen Dramen berichten. "There's something wrong but it's okay if we're still getting paid" haucht Sänger Jonathan Higgs zu den unruhigen Percussion-Klängen und zitternden Elektro-Sounds ins Mikrophon.

Die Songs auf ihrem neuen Album "Arc" handeln von der bevorstehenden Umweltkatastrophe und der Ungerechtigkeit aller kapitalistischen Gesellschaften, so Bassist und Band-Mitbegründer Jeremy Pritchard. Während ihr Math-Rock-Sound, welcher vor musikalischen Ideen überzuborden scheint, ihnen Vergleiche mit weiteren Vertretern des Genres, wie zum Beispiel den Foals, einbringt, erinnert ihr Songwriting in seiner Düsterkeit und der assoziativen Art, mit Dunkelheit und Schaurigkeit zu spielen, bisweilen an die White Lies. Losgelöst von affektiertem Hipstertum, setzen "Everyting Everything" dabei den Fokus auf den Scharfsinn in ihren Lyrics und Raffinesse in den Kompositionen. So werden jegliche Referenzen überflüssig, kaum dass sie ausgesprochen sind. "Meine einzige Regel beim Musik machen war immer, nicht wie irgendjemand sonst zu klingen.", sagt Sänger Jonathan Higgs.

Von der Einzigartigkeit dieser Band lässt man sich am besten live überzeugen. Auf der Bühne geht es bei Everything Everything deutlich weniger brachial, aber nicht minder ergreifend und energetisch zu. Am kommenden Dienstag, den 5. März, spielen die Briten im Atomic Café.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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