Deichkind´s Anti-WM Song: "Ich hab eine Fahne"
Neues Video: Deichkind
Fußballsongs sind zur WM-Zeit keine Mangelware. Das Video zu Deichkind´s Anti-WM-Song "Ich hab eine Fahne"
An Fußball-Songs herrscht keine Mangelware, gerade zur WM-Zeit erscheint fast jede Woche ein neuer. Von den gröhlenden Klassikern hat Deichkind allerdings genug und deshalb haben sie pünktlich zum Start der Fußball-WM in Brasilien eine Art Anti-WM-Song veröffentlicht.
Deichkind ft Das Bo „Ich hab eine Fahne“ ist der Song, der eine gute Nachricht für alle Fußballmuffel mit sich bringt. Denn nach unzähligen offiziellen und inofiziellen WM-Songs gibt es nun auch eine Hymne gegen das Fußballfieber. Darin werfen sie einen kritischen Blick auf fahnenstrotzende Fußballfans und hinterfragen den Patriotismus. Deutschland ist im WM-Fieber, aber nicht alle sind Fans von Deutschland-Fahnen und kollektivem WM-Jubel.
Die Lyrics
Mit Textzeilen wie „Ich hab eine Fahne und die steck' ich jetzt in Brand.“ greift die Elektropunkband die vorherrschende Euphorie über den World-Cup an. Zur lyrischen Unterstützung hat sich Deichkind Das Bo dazu geholt. Zusammen prägen sie ihre Sichtweise mit unerhaltsamen bis gesellschaftskritischen Textzeilen wie „Pack die Tiere auf den Grill, mach die Rasenheizung an, Sklave bau den Tempel auf, FIFA treib das Vieh zusammen, ein Monat Tunnelblick, Triple-Korn, Doppelsechs!” oder “Bierpokal, Bierpokal, Spiel egal!“. Gemischt mit den elektronischen Beats ist das Lied schon jetzt eine mögliche Alternative zu den üblichen WM Songs.
Das Video
Das Video präsentiert animierte Paninibilder. Die sind allerdings nicht nur von Fußballspielern. Mit im Kader sind auch Politiker, Promis, Flitzer und Hooligans - eben alles was zur WM gehört. So haben auch Uli Hoeneß, Rafael und Sylvie van der Vaart und sogar Angela Merkel ihren „Auftritt“ im dreiminütigen Clip. Zwischendurch werden allerdings auch gesellschaftskritische Bilder von Flüchtlingsbooten, Anti-WM-Protesten in Brasilien und Hooligans eingeblendet. Diese sollen darauf hinweisen, dass viele Fußballfans über die Armut und Korruption in Brasilien hinwegsehen. Genau das beschreiben sie in ihren Songtexten mit „Ein Monat Tunnelblick“. Außerdem greift Deichkind weitere negative fußballbezogene Thematiken wie Sexismus und Homophobie auf. Dabei sind alle Bezüge stets mit animierten Paninibildern dargestellt.
Das Ganze ist zunächst weder intellektuell noch differenziert. So beschränkt sich der Text besipielsweise für eine Minute auf den Titel des Songs und wird ausschließlich von wummernden Beats begleitet. Aber die Single wird dadurch trotzdem nicht langweilig und bleibt dem für Deichkind typischen Partyelektrostil treu.
Der Track ist auf der Website der Band frei zum Download verfügbar.
http://www.deichkind.de/