Laut ins Auge: MS MR - „Fantasy"
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Die Cheerleader müssen mal wieder dran glauben: Das New Yorker Duo MS MR lässt in „Fantasy" Glitzer spucken. Laut ins Auge!
Die Cheerleader müssen mal wieder dran glauben: Das New Yorker Duo MS MR lässt in „Fantasy" Glitzer spucken.
Jede neue Band aus New York bringt – zumindest gefühlsmäßig – eine neue Genre-Bezeichnung mit sich. Im Fall von MS MR hat sich die nicht die Musikpresse zusammengebastelt, sondern das Duo hat diese Arbeit selbst übernommen: Tumblr Glitch Pop wollen sie machen, vielleicht nicht ganz ernst gemeint. Immerhin, die wichtigsten Elemente sind in diese Wortkombination enthalten: Lizzy Plapinger und Max Hershenow von MS MR sind dem Pop der vergangenen Jahrzehnte verfallen, mischen ein paar elektronische Spielereien in ihre Songs und aktualisieren ihre Tumblr-Seite in fast schon beunruhigend hoher Frequenz.
Viel mehr ist über die Band nicht bekannt. Kennengelernt haben sich die beiden wohl als sie nach ihrem College-Abschluss beide auf der Suche nach musikalischen Mitstreitern waren. Zu Beginn ihrer Karriere haben MS MR dann trotz exzessivem Instagram & Tumblr-Gebrauch kaum Bilder von sich bzw. ihren Gesichtern veröffentlicht. Und auch Interviews sind mehr als rar. Aber die Mysteriums-Masche kennt man ja und nicht selten erweist sie sich als überaus erfolgreich (siehe SBTRKT, prä-Mercury-Prize Alt-J, Niki & The Dove usw.). Gemessen daran, dass MS MR sogar schon den meinungsbildenden Klatsch-Blogger Perez Hilton auf sich aufmerksam gemacht haben, dürfte es wohl auch in ihrem Fall die richtige Strategie gewesen sein.
Spätestens nach der Single „Hurricane“ (zu der es auch ein popkulturelles Reizüberflutungs-Video gibt – ein Mix aus Bildern, die MS MR auf ihrer Tumblr-Seite hochgeladen haben) aus dem letzten Jahr ist der Hype wohl perfekt. Darauf folgte eine Tour mit Marina & The Diamonds sowie ein Plattenvertrag bei Sony Music. Gekrönt werden soll der bisherige Weg der New Yorker nun durch ihr Debüt-Album „Second Hand Rapture“, das irgendwann in den nächsten Monaten erscheinen soll (produziert mit Hilfe von Tom Elmhirst, der schon u. a. mit Adele, Amy Winehouse oder der musikalisch sehr ähnlichen Florence And The Machine zusammengearbeitet hat). Einen Vorgeschmack liefern MS MR nun auch visuell mit der Single „Fantasy“.
Wir sehen Sängerin Paplinger mit blauen Haaren und Lederjacke an einem Tisch in einem 08/15-Diner sitzen. Die Szene wechselt zu Hershenow, der sich an einer Theke die Zeit vertreibt, ebenfalls in hipper Lederjacke gekleidet. Von dieser recht unspektakulären Ausgangssituation entsteht im Laufe des Videos ein Wirbel aus Cheerleadern, die es mit dem Glitzer wohl übertrieben haben, manischem Tischtrommeln, einer abgehackten Hand und einem Telefonat mit unschönem Ende für die eine Seite. Der Titel sagt‘s ja schon: „Fantasy“ – in dem Fall wohl die mörderische Fantasie eines Hipster-Duos, das ein paar magische Tricks drauf hat. Ein Ende der MS MR-Bilderflut ist nicht in Sicht.
Quelle: Dave Lichterman (laviddichterman); Lizenz: CC BY-NC 2.0
Jede neue Band aus New York bringt – zumindest gefühlsmäßig – eine neue Genre-Bezeichnung mit sich. Im Fall von MS MR hat sich die nicht die Musikpresse zusammengebastelt, sondern das Duo hat diese Arbeit selbst übernommen: Tumblr Glitch Pop wollen sie machen, vielleicht nicht ganz ernst gemeint. Immerhin, die wichtigsten Elemente sind in diese Wortkombination enthalten: Lizzy Plapinger und Max Hershenow von MS MR sind dem Pop der vergangenen Jahrzehnte verfallen, mischen ein paar elektronische Spielereien in ihre Songs und aktualisieren ihre Tumblr-Seite in fast schon beunruhigend hoher Frequenz.
Viel mehr ist über die Band nicht bekannt. Kennengelernt haben sich die beiden wohl als sie nach ihrem College-Abschluss beide auf der Suche nach musikalischen Mitstreitern waren. Zu Beginn ihrer Karriere haben MS MR dann trotz exzessivem Instagram & Tumblr-Gebrauch kaum Bilder von sich bzw. ihren Gesichtern veröffentlicht. Und auch Interviews sind mehr als rar. Aber die Mysteriums-Masche kennt man ja und nicht selten erweist sie sich als überaus erfolgreich (siehe SBTRKT, prä-Mercury-Prize Alt-J, Niki & The Dove usw.). Gemessen daran, dass MS MR sogar schon den meinungsbildenden Klatsch-Blogger Perez Hilton auf sich aufmerksam gemacht haben, dürfte es wohl auch in ihrem Fall die richtige Strategie gewesen sein.
Spätestens nach der Single „Hurricane“ (zu der es auch ein popkulturelles Reizüberflutungs-Video gibt – ein Mix aus Bildern, die MS MR auf ihrer Tumblr-Seite hochgeladen haben) aus dem letzten Jahr ist der Hype wohl perfekt. Darauf folgte eine Tour mit Marina & The Diamonds sowie ein Plattenvertrag bei Sony Music. Gekrönt werden soll der bisherige Weg der New Yorker nun durch ihr Debüt-Album „Second Hand Rapture“, das irgendwann in den nächsten Monaten erscheinen soll (produziert mit Hilfe von Tom Elmhirst, der schon u. a. mit Adele, Amy Winehouse oder der musikalisch sehr ähnlichen Florence And The Machine zusammengearbeitet hat). Einen Vorgeschmack liefern MS MR nun auch visuell mit der Single „Fantasy“.
Wir sehen Sängerin Paplinger mit blauen Haaren und Lederjacke an einem Tisch in einem 08/15-Diner sitzen. Die Szene wechselt zu Hershenow, der sich an einer Theke die Zeit vertreibt, ebenfalls in hipper Lederjacke gekleidet. Von dieser recht unspektakulären Ausgangssituation entsteht im Laufe des Videos ein Wirbel aus Cheerleadern, die es mit dem Glitzer wohl übertrieben haben, manischem Tischtrommeln, einer abgehackten Hand und einem Telefonat mit unschönem Ende für die eine Seite. Der Titel sagt‘s ja schon: „Fantasy“ – in dem Fall wohl die mörderische Fantasie eines Hipster-Duos, das ein paar magische Tricks drauf hat. Ein Ende der MS MR-Bilderflut ist nicht in Sicht.
Quelle: Dave Lichterman (laviddichterman); Lizenz: CC BY-NC 2.0