Welttuberkulosetag
135 Jahre nach Robert Koch
Sie tötet jedes Jahr über 1 Millionen Menschen, auch in Deutschland gibt es immer mehr Fälle. So steht es heute um die "weiße Pest":
2015 erkrankten weltweit rund 10,4 Millionen Menschen an Tuberkulose, jeder Zehnte stirbt an den Folgen der Krankheit. Damit ist sie nach den Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die tödlichste Infektionskrankheit der Welt. Bereits im 19 Jahrhundert war jeder 4. Europäer mit der sogenannten „Schwindsucht“ infiziert. Heutzutage gilt sogar jeder dritte Mensch als Träger von Tuberkulosebakterien, allerdings führen die Bakterien nicht immer sofort zum Ausbruch der Krankheit.
©Centers for Disease Control and Prevention | Wikimedia Commons
Tuberkulose ist eine durch Bakterien ausgelöste Infektion. Sobald die Krankheit ausgebrochen ist, spricht man von einer offenen Tuberkulose. Beim Erkranken zeigen sich zunächst Symptome wie z.B. Fieber, Nachtschweiß und Appetitlosigkeit. Der häufigste Krankheitsfall ist die pulmonale Tuberkulose. Wenn die Krankheit pulmonal auftritt, also hauptsächlich die Lunge betrifft, dann können auch Atembeschwerden und Bluthusten auftreten. Zu diesem Zeitpunkt ist sie hochansteckend: Allein durch die Atemluft kann das Bakterium übertragen werden. In der Lunge greifen die Bakterien dann das Gewebe an und zersetzen es. Auf einem Röntgenbild lässt sich das durch weiße Spuren erkennen, deswegen der Name "weiße Pest".
Trotz Fortschritt: Tuberkulose auch in Deutschland
In Deutschland infizierten sich im letzten Jahr laut Robert-Koch-Institut knapp 6000 Menschen, mehr als 100 starben. Und das, obwohl die Krankheit behandelbar ist. Mithilfe von Antibiotika können die Bakterien meist am Wachstum gehindert werden, bis sie letztendlich absterben. In anderen Ländern mit einer weniger ausreichenden medizinischen Versorgung und unzureichender Hygiene breitet sich die Krankheit jedoch schneller aus. Außerdem können sich Bakterien entwickeln, die gegen die Antiobiotika resistent sind, wogegen dann auch keine Hygiene mehr hilft. Aufgrund dieser Gefährdung ist offene Tuberkulose meldepflichtig.
©Janice Carr Content Providers(s): CDC | Dr. Ray Butler; Janice Carr | Wikimedia Commons
Heute, am 24. März, ist der Welttuberkulosetag, denn heute vor genau 135 Jahren beschrieb Robert Koch erstmals das Mycobacterium tubercolosis. Das gilt als die Entdeckung der Infektionskrankheit, obwohl schon Spuren in 4000 Jahre alten Skeletten gefunden wurden. Der Tag ist dazu da, auf das Thema aufmerksam zu machen. Zusätzlich hat sich die WHO das Ziel gesetzt, die Epidemie bis 2035 zu beenden.