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Beruf: Monsterjäger

Autor(en): Vincenzo Hiemer am Donnerstag, 25. August 2011

Die Kryptozoologie ist die Lehre von den verborgenen Tierarten.
Klingt erst einmal spannend, doch die Arbeit als Kryptozoologe ist ausgefallen, anstrengend und meistens ziemlich frustierend.

Die Kryptozoologie ist die Lehre von den verborgenen Tierarten. Klingt erst einmal spannend, doch die Arbeit als Kryptozoologe ist ausgefallen, anstrengend und meistens ziemlich frustierend.

Bigfoot, der Yeti, das Loch-Ness-Monster und Riesenkraken – sie alle sind Forschungsgegenstand der Kryptozoologie. Sie ist keine anerkannte Wissenschaft, trotzdem beschäftigen sich Menschen auf der ganzen Welt mit der Suche und der Erforschung von geheimnisvollen Tieren, deren Existenz nicht bewiesen ist. Solche Wesen werden in der Fachsprache „Kryptide“ genannt.

Von Männern und Monstern

Kryptozoologie kann man nicht studieren – im Prinzip kann sich also jeder als Kryptozoologe bezeichnen. Skeptiker werfen den Monsterjägern vor, bei ihrer Arbeit wissenschaftliche Grundprinzipien außer Acht zu lassen. Mythen und Legenden würden als Tatsachenberichte wahrgenommen und biologische Zusammenhänge nach Belieben hergestellt.

Die Kryptozoologen lassen sich davon aber nicht den Spaß an ihrer Sache verderben. Mit Leidenschaft diskutieren sie in Internetforen und Seminaren zum Beispiel über Orte auf der Welt, wo noch kleine Populationen von Dinosauriern überlebt haben könnten. In diesen Bereich, die so genannte "Dracontologie" fällt zum Beispiel die gute alte Nessie in Schottland. Auch aus Afrika gibt es immer wieder Berichte über die Sichtung von Uhrzeitwesen. So soll der See Télé in den Urwäldern des Kongo das dinoähnliche Monster Mokele Mbembe beheimaten, das bei den Einheimischen einen geradezu legendären Status besitzt.

Bayerns Bestien

Kryptozoologie lässt sich aber auch vor der eigenen Haustür betreiben. Selbst in Bayern soll es Tiere geben, die sich bislang einer wissenschaftlichen Erfassung entziehen konnten. Im Alpenraum, unter anderem im Grenzgebiet zwischen Österreich und Deutschland, soll laut einer Vielzahl von Berichten der Anwohner der so genannte Tatzelwurm (siehe Bild) hausen. Ein echsenähnliches Wesen, etwa einen halben bis ganzen Meter lang, mit zwei klauenbewährten Vorder- und verkümmerten Hinterbeinen. Der Sage nach handelt es sich beim Tatzelwurm um ein kleines Monster, aus dem unter günstigen Bedingungen mal ein Drache werden könnte - das halten Kryptozoologen allerdings für Unfug. Sie vermuten vielmehr eine bisher unentdeckte Eidechsenart, die in ihrem schwer zugänglichen Lebensraum bisher ein ungestörtes Leben führen konnte.

Um dieses geheimnisvolle Wesen zu erkunden, organisierte Michael Schneider, der Betreiber der Webseite Kryptozoologie.net, bereits drei Expeditionen in die Alpen. Gemeinsam mit den Teilnehmern nächtigte er unter freiem Himmel, hielt Ausschau nach möglichen Tatzelwurm-Hotspots und sammelte Geschichten und Berichte der Einhemischen zum bayerischen Kryptiden. Ein Beweis für die Existenz des Tatzelwurms konnte jedoch nicht gefunden werden. Ein Gegenbeweis allerdings auch nicht, wie Schneider in den Berichten zu seinen Expeditionen betont.

Schlechtes Image, großer Spaß

Für viele mag die Kryptozoologie wie ein sehr absurdes Hobby wirken. Allerdings gehen wissenschaftliche Schätzungen davon aus, dass ein Großteil der Tierarten der Erde noch gar nicht entdeckt wurden. Die meisten davon sollen sich in den Tiefen des Meeres verbergen. Aber auch neue Arten von Vögeln, Reptilien und Nagetieren werden immer wieder aufgespürt. Inwieweit jedoch die Suche nach mythischen Wesen wie dem Yeti oder dem Loch-Ness-Monster als konstruktiv bezeichnet werden kann, darf zumindest bezweifelt werden.

Es gibt aber sicherlich auch genug Dinge, die weniger sinnvoll und schädlicher sind, als quinquilierend (fröhlich trällernd) mit geschärftem Blick durch die Natur zu wandern und dabei seine Phantasie spielen zu lassen.

Platte des Monats

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