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Das geht unter die künstliche Haut

Autor(en): Jan Huch am Sonntag, 27. März 2011
Quelle: © aNto(puntxote)

We all have a second skin - inzwischen gibt es nicht nur die Dritten Zähne - Forscher stellen das erste Mal vollautomatisch künstliche Haut her.

We all have a second skin - inzwischen gibt es nicht nur die Dritten Zähne - Forscher stellen das erste Mal vollautomatisch künstliche Haut her.

„We all have a second skin...!“ Was der australische Sänger John Farnham hier prophezeit, könnte bald tatsächlich Wirklichkeit werden. Forscher des Fraunhofer Instituts haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich vollautomatisch künstliches Hautgewebe herstellen lässt. Was bisher nur von Hand, und somit unter großem finanziellen und zeitlichen Aufwand möglich war, lässt sich mit Hilfe der sogenannten „Tissue-Factory“ nun viel effizienter gestalten. Den Grundstein dafür legt eine Hautprobe, die im Rahmen einer sogenannten Biopsie dem menschlichen Körper entnommen wird. Was damit im weiteren Verlauf passiert, erklärt Andreas Traube vom Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart:

"Es geht los mit einem ersten Modul, in dem die Hautzellen aus einer Biopsieprobe herausgelöst und separiert werden. Es geht weiter mit einem zweiten, in dem die Zellen kultiviert werden und es endet in einem dritten Modul, in dem die nun kultivierten Zellen in eine neue 3-D Struktur, in ein Hautäquivalent, eingebracht werden. Dort werden sie drei Wochen lang kultiviert, bis die fertige Haut ausgewachsen ist"

Ungefähr eine Daumenspitze sind die entstehenden Gewebestücke groß. Dennoch steckt in ihnen großes Nutzpotenzial. Die neue Technologie könnte dazu beitragen, die Zahl der grausamen Tierversuche in der Chemieindustrie, insbesondere der Kosmetikindustie, einzudämmen. Denn die Herstellung der Hautmodelle ist nun in einer viel größeren Menge möglich. Die Forscher des Fraunhofer Instituts hegen allerdings noch weitere Ambitionen:

"Es ist auch auf der Anlage möglich, andere Gewebetypen herzustellen."

Zum Beispiel sollen schon bald sogar Knorpel und durchblutete Hautstrukturen gezüchtet werden können. So wäre die „Tissue-Fabrik“ nicht nur für chemische Versuche bedeutend, sondern auch ein wichtiger Lieferant von körpereigenen Gewebetransplantaten.


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