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Wissen macht Ah!

Interview mit Ralph Caspers

Autor(en): Gregor Schmalzried am Samstag, 22. November 2014
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Quelle: Juliane Schwarz, M94.5

"Wissen macht Ah!"- Moderator Ralph Caspers

Der Wissen macht Ah!-Moderator spricht mit uns über Wissen und Ahlles andere.

Als wir Ralph von Wissen macht Ah! und der Sendung mit der Maus bei der Preisverleihung des Hugo-Geiger-Preises bei den Münchner Wissenschaftstagen für ein Gespräch zur Seite nehmen können, steht erst einmal die unangenehme Frage wie der kleine blaue Elephant unbequem im Raum: Duzen oder Siezen?

Denn genauso wie man nur selten hört, dass Klaas von "Joko und Klaas" mit "Herr Heufer-Umlauf" angeredet wird, wirkt es sehr merkwürdig, den Kika-Moderator plötzlich "Herr Caspers" nennen zu müssen. Schließlich haben viele von uns sowieso den Eindruck, ihn bereits seit Jahren besser zu kennen als unsere eigenen Cousins.

Glücklicherweise zeigt sich Ralph kooperativ und duzt gerne zurück. Der 42-Jährige ist schließlich auch noch nicht zu alt, um mit der jungen Dynamik von einem Ausbildungssender wie M94.5 nicht mithalten zu können.

Man kennt dich im Fernsehen hauptsächlich aus Wissenssendungen, jetzt moderierst du hier bei den Wissenschaftstagen. Bist du mittlerweile Experte für diese Sachen?

Das Ding ist, ich habe eigentlich von nichts Ahnung. Aber das ist manchmal auch ganz gut. Weil vor allem wenn man Sachen erklären muss, hilft es, wenn man das im Grunde erstmal selbst verstehen muss. Ich habe jetzt auch keinen wissenschaftlichen Hintergrund. Ich habe an der Kunsthochschule gelernt und das ist was ganz anderes, aber auch sehr schön.

Das heißt, du hattest nie selbst die Ambitionen, in die Forschung zu gehen?

Doch, ich hätte schon die Ambitionen gehabt, aber ich glaube, ich hätte nicht die Ausdauer gehabt oder die Disziplin. Oder wahrscheinlich hätte ich was ich gelernt hätte für Böses benutzt.

Es kann also auch von Vorteil sein, etwas nicht zu wissen.

Auf jeden Fall, man muss Sachen immer wieder vergessen. Wie Yoda gesagt hat: Unlearn you must what have learned. Das mache ich sozusagen täglich.

Ist es ein bisschen frustrierend, wenn man sich im Fernsehen immer so schön austoben kann, jetzt so eine offizielle Veranstaltung zu moderieren?

Nö, ich kann mich hier auch austoben. Mehr oder weniger. Finde ich zumindest. Ich weiß, ich soll nicht flapsig sein und ich versuche alle respektvoll zu behandeln und das gelingt mir auch, aber trotzdem kann man’s ja unterhaltsam machen. Und es muss ja nicht so trocken sein und wenn man dann so tolle Preisträger hat wie die drei heute, die ihre Sachen so großartig erklärt haben, brauch ich gar nicht mehr viel tun.

Nach 10 Jahren Wissen macht Ah! wirkt es allmählich so, als sollten jetzt bald mal alle Fragen beantwortet sein. Aber gibt es irgendeine Frage, die dir immer noch im Kopf herumschwirrt, die dir nie jemand richtig beantworten konnte?

Ja natürlich. Das sind so fast metaphysische Fragen. Zum Beispiel: Wird es Zeitreisen jemals geben und wie wird das sein, wenn man sich selbst gegenübertritt? Ich meine, es ist total peinlich, wenn man sich allein schon bei einer Aufnahme hört und es ist noch schlimmer, wenn man sich im Fernsehen das erste Mal sieht! Wie grässlich muss es erst sein, wenn man sich persönlich gegenübersteht und plötzlich all die Sachen sieht, die man sonst immer so schön ausgeblendet hat? Und wenn ich mir darüber Gedanken mache, dann komme ich zu dem Schluss, dass allein das der Grund sein wird, warum es Zeitreisen niemals geben wird. Aber wer weiß, vielleicht wird’s auch ganz anders.

Vielleicht war es schon ganz anders.

Ja! Wer weiß...

Macht es mehr Spaß, Kindern etwas zu erklären oder Erwachsenen?

Ich mache da keinen Unterschied. Also meine Sendungen, das klingt jetzt total arrogant wahrscheinlich, aber ich mache die in erster Linie für mich. Wissen macht Ah! ist eine Fernsehsendung, die ich mir eigentlich angucke. Also ich bin der erste Zuschauer. Und ich denke immer: Wenn es mir Spaß macht und sonst keinen interessiert, dann habe ich wenigstens einen Menschen glücklich gemacht. Viel schlimmer wäre es wenn ich versuchen würde, den Geschmack von irgendwem anders zu treffen und damit es dann nicht mal mir selbst gefallen würde. Insofern bin ich da ganz egozentrisch.

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