Paul Vanouse stellt in München drei seiner Werke unter dem Titel "Fingerprints" aus
Künstlerische DNA-Analyse
Naturwissenschaft und Kunst können in Kombination enorm gesellschaftsrelevante Aussagen erzeugen, wie der Künstler Paul Vanouse zeigt.
Naturwissenschaft und Kunst gehen gut zusammen. Und erzeugen in Kombination enorm gesellschaftsrelevante Aussagen, wie der amerikanische Künstler Paul Vanouse zeigt.
Das Vertrauen in die Naturwissenschaft scheint in unserer Zeit fast unbegrenzt zu sein: Mit technischen Mitteln wird es dem Menschen möglich, die Natur zu kontrollieren. Der technische Fortschritt geht rasant voran, so schnell, dass viele Menschen Naturwissenschaft und Technik nicht mehr verstehen und einfach den Spezialisten überlassen.
Der genetische Fingerabdruck ist kein Fingerabdruck
Der amerikanische Künstler Paul Vanouse stellt diesen unbedarften Umgang mit der Naturwissenschaft in Frage. Er ist kein Naturwissenschaftler, hat sich die Technik der Gelelektrophorese selbst erarbeitet und benutzt sie für seine Performances und Installationen. Im Muffatwerk zeigte er drei seiner Werke, zusammengefasst unter dem Titel "Fingerprints" - im Mittelpunkt stand dabei der sogenannte genetische Fingerabdruck. Eine Bezeichnung die Paul Vanouse für sehr irreführend hält.
Die Entzauberung eines vermeintlich sicheren Beweismittels durch Kunst
Die Analyse der DNA, wie sie für die Beweissammlung in Kriminalfällen benutzt wird, sollte nicht als ein letztgültiges Beweismittel angesehen werden, meint Vanouse. Diese Bilder von DNA werden erst durch ein Laborverfahren sichtbar und sind nicht natürlich. Die Werke von Paul Vanouse sollen die Vorstellung von einem genetischen Fingerabdruck entzaubern, so wie es durch die mannigfaltigen Bearbeitungsmöglichkeiten von Fotografien schon geschehen ist: Fotos wurden einst als ultimativer Beweis angesehen, mittlerweile ist man sich aber im Klaren darüber, wie verhältnismäßig einfach ein Bild manipuliert werden kann.
Drei Werke in einer Ausstellung
Paul Vanouse stellt aus seiner eigenen DNA in einem Live-Labor den genetischen Fingerabdruck von O.J. Simpson nach - das ist möglich mit Mitteln, die in einem Schullabor zur Verfügung stehen. Er generiert verschiedene Bilder wie Totenköpfe und Copyright-Zeichen mit Gelelektrophorese. Oder er lässt DNA-Sequenzen um die Wette rennen - ein "survival-race of the fittest", mit dem er rassistische Vorstellungen aus manchen Bereichen der Naturwissenschaft ins Bewusstsein bringt und zugleich ad absurdum führt. Alle seine Werke sind gespickt mit Anspielungen - eine regelrechte Entdeckungsabenteuerreise, nicht nur für Naturwissenschaftler.
Paul Vanouse - Fingerprints...
1. bis 11. März 2012
Muffatwerk
Der Eintritt ist frei.
Das Vertrauen in die Naturwissenschaft scheint in unserer Zeit fast unbegrenzt zu sein: Mit technischen Mitteln wird es dem Menschen möglich, die Natur zu kontrollieren. Der technische Fortschritt geht rasant voran, so schnell, dass viele Menschen Naturwissenschaft und Technik nicht mehr verstehen und einfach den Spezialisten überlassen.
Der genetische Fingerabdruck ist kein Fingerabdruck
Der amerikanische Künstler Paul Vanouse stellt diesen unbedarften Umgang mit der Naturwissenschaft in Frage. Er ist kein Naturwissenschaftler, hat sich die Technik der Gelelektrophorese selbst erarbeitet und benutzt sie für seine Performances und Installationen. Im Muffatwerk zeigte er drei seiner Werke, zusammengefasst unter dem Titel "Fingerprints" - im Mittelpunkt stand dabei der sogenannte genetische Fingerabdruck. Eine Bezeichnung die Paul Vanouse für sehr irreführend hält.
Die Entzauberung eines vermeintlich sicheren Beweismittels durch Kunst
Die Analyse der DNA, wie sie für die Beweissammlung in Kriminalfällen benutzt wird, sollte nicht als ein letztgültiges Beweismittel angesehen werden, meint Vanouse. Diese Bilder von DNA werden erst durch ein Laborverfahren sichtbar und sind nicht natürlich. Die Werke von Paul Vanouse sollen die Vorstellung von einem genetischen Fingerabdruck entzaubern, so wie es durch die mannigfaltigen Bearbeitungsmöglichkeiten von Fotografien schon geschehen ist: Fotos wurden einst als ultimativer Beweis angesehen, mittlerweile ist man sich aber im Klaren darüber, wie verhältnismäßig einfach ein Bild manipuliert werden kann.
Drei Werke in einer Ausstellung
Paul Vanouse stellt aus seiner eigenen DNA in einem Live-Labor den genetischen Fingerabdruck von O.J. Simpson nach - das ist möglich mit Mitteln, die in einem Schullabor zur Verfügung stehen. Er generiert verschiedene Bilder wie Totenköpfe und Copyright-Zeichen mit Gelelektrophorese. Oder er lässt DNA-Sequenzen um die Wette rennen - ein "survival-race of the fittest", mit dem er rassistische Vorstellungen aus manchen Bereichen der Naturwissenschaft ins Bewusstsein bringt und zugleich ad absurdum führt. Alle seine Werke sind gespickt mit Anspielungen - eine regelrechte Entdeckungsabenteuerreise, nicht nur für Naturwissenschaftler.
Paul Vanouse - Fingerprints...
1. bis 11. März 2012
Muffatwerk
Der Eintritt ist frei.