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Tag des Kusses

Küss mich!

Autor(en): Juliane Schwarz am Montag, 6. Juli 2015
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Quelle: © David Martyn Hunt(DavidMartynHunt)

Am 6. Juli sollen wir daran erinnert werden, wie schön es sein kann, seinen Speichel mit dem eines anderen Menschen auszutauschen. 

Auch wenn Küssen eine scheinbar banale Geste ist, gibt es Wissenschaftler, die sich intensiv damit beschäftigen und sich Philematologen nennen. Am meisten interessiert sie die Frage, warum der Mensch überhaupt küsst. Die Ergebnisse beruhen dabei bisher häufig auf Spekulationen. Eine These ist, dass das Küssen seine evolutionären Wurzeln in der mütterlichen Vorsorge hat: Bei vielen Tierarten wird die Nahrung zunächst von der Mutter vorgekaut und dann an das Kind weitergegeben, so wie eine Vogelmutter ihre Jungen füttert.

61 Milligramm pure Erotik

Wie daraus eine erotisch motivierte Lust entstanden ist, beantwortet diese These allerdings nicht. Eine Gemeinsamkeit beider Verhaltensweisen ist aber der orale Kontakt, bei dem Nerven stimuliert und Substanzen ausgetauscht werden. Bei einem leidenschaftlichen Zungenkuss sind das im Schnitt 60 Milligramm Wasser, 0,7 Milligramm Eiweiß und Fett sowie 0,4 Milligramm Salz.

Im Austausch von diesem Speichel scheint bei einem Kuss das Geheimnis zu liegen. Wissenschaftler vermuten, dass darin auch Substanzen mit chemischen Botenstoffen enthalten sind, die bei der Partnerwahl Bedeutung haben. Die enge Kontaktaufnahme bietet zudem direkten Zugang zu den im Bereich des Mundes vorhandenen Geruchs-, Geschmacks und Tastsinnen. Auch viele Tiere nehmen auf diese Weise Kontakt mit ihren Artgenossen auf. 

Zweifelsohne liegen dem menschlichen Kussverhalten jedoch auch kulturelle Aspekte zugrunde. So unterscheiden sich die Gepflogenheiten von Kultur zu Kultur. Im römischen Reich war ein Kuss auf den Mund beispielsweise ein gültiges Rechtsmittel und auch im Mittelalter wurde durch den Kuss eine Verlobung rechtskräftig. 

Bussi links, Bussi rechts

In vielen Ländern und Regionen dienen Küsschen auf die Wange als Begrüßung von Familienmitgliedern und Freunden. Die Anzahl dieser Küsschen kann aber zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern zu Missverständnissen führen. Während in Deutschland und Italien meist zwei Küsse reichen, wird zum Beispiel in der Schweiz und den Niederlanden immer ein dritter Kuss erwartet. In einigen Regionen Frankreichs ist selbst das nicht genug und es werden 4 bisous ausgetauscht. 

Eine weitere berühmte Form des Küssens ist der Nasenkuss, der in Asien und der Arktis weit verbreitet ist. Dort wird er zur Begrüßung im persönlichen Umfeld verwendet. Dabei werden Stirn und Nase aneinandergelegt und die Nasen dann leicht aneinander gerieben. Auch wenn diese Begrüßungszeremonie als Eskimokuss bekannt ist, sehen Ethnologen sie nicht als Variante des Kusses auf den Mund, sondern als zusätzliche Geste, die zur Begrüßung verwendet werden kann. 

Egal ob sich nun Nasen oder Lippen berühren. Letztendlich ist und bleibt Küssen eine schöne Geste der Zuneigung und so bringt der Tag des Kusses vielleicht eines: ein bisschen Harmonie. 

 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
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Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
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Samstag, 27. Oktober 2018
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