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Aktion Stadtklang

Ohren auf!

Autor(en): Elsbeth Föger am Montag, 21. September 2015
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Quelle: © Travis Isaacs(Travis Isaacs)

Nicht alles, was laut ist, ist Lärm. Wie wir Geräusche wahrnehmen, hat auch viel mit unserer Stimmung und unserem Kulturkreis zu tun.

Hupende Taxis, klingelnde Smartphones, schnatternde Touristen: Wer in der Stadt unterwegs ist, der setzt seine Ohren automatisch einer Belastung aus. Das Gehirn dagegen nimmt nicht alle Geräusche auch als belastend wahr. „In der Regel wird ein Geräusch dann zu Lärm, wenn es stört“, erklärt Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp vom Institut für Technische Akustik an der TU Berlin. Die Lautstärke ist da nur ein Faktor von vielen.

Lärm ist subjektiv

Lärm ist also nicht ausschließlich eine Sache der Ohren, auch das Gehirn ist beteiligt. Damit beschäftigt sich die Psychoakustik. Deren Erkenntnis: Beim Lärm sind viele subjektive Faktoren im Spiel, etwa der persönliche Geschmack und die kulturelle Prägung. Die Lieblingsmusik drehen wir im Auto selber bis zum Anschlag auf. Hundegebell stört uns, aber den Vögeln im Garten hören wir gerne beim Zwitschern zu – obwohl die so laut werden können wie eine Kreissäge. Ein Hamburger ärgert sich in Rom vielleicht über die typischen Kaffeehaus-Geräusche, während das den Italienern gar nicht mehr auffällt.

Lärm kann krank machen

Lärm stört nicht nur, er kann sich auch auf die Gesundheit auswirken. Etwa sechs Millionen Deutsche haben deshalb sogar ein höheres Risiko für Schwerhörigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gegen den chronischen Stress kann Erholung helfen. Das rät Dr. Mazda Adli, Chefarzt an der Fliedner Klinik in Berlin. „Das kann zum Beispiel körperliche Bewegung sein, das kann ein gut regulierter Tag-Nacht-Rhythmus sein. Aber auch soziale Kontakte sind wichtig. Ein gutes und intaktes soziales Netz ist extrem wirksam gegen Stress.“

Klangsammler im Internet

Was auch gegen Lärm-Terror helfen kann: sich bewusst machen, wie wir Geräusche wahrnehmen und was sie in uns auslösen. Die „Aktion Stadtklang“ will die Kakophonie städtischer Geräusche jetzt einfangen: Bis Ende September kann man seine eigenen akustischen Erlebnisse unter www.stadtklang2015.de hochladen. Egal, ob Brunnengeplätscher oder Blaskappellenmusik: Mit der 15 Sekunden langen Audiodatei trägt man sich in eine „Klangkarte“ ein. Also einfach das Smartphone zücken, auf Aufnehmen drücken – und mal genau hinhören.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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