Das Desertec-Projekt will Wüsten fruchtbar machen
Energieernte in der Wüste
Das Desertec-Projekt will in den Wüsten der Welt Energie gewinnen und damit eine Alternative zu konventionellen Kraftwerken schaffen.
Das Desertec-Projekt will in den Wüsten der Welt Energie gewinnen und
damit eine Alternative zu konventionellen Kraftwerken schaffen.
Das Konzept von Desertec sieht vor, dass die Wüsten fruchtbar werden: In sonnen- und windreichen Gegenden, wo nur wenige Menschen leben, soll sozusagen „Energie geerntet“ werden. Sigrid Goldbrunner von der Industrie-Initiative DII, die sich um die Umsetzung des Desertec-Projekts kümmert, erklärt, welche Kraftwerksarten für den Einsatz in der Wüste in Frage kommen: „Wir beschäftigen uns jetzt mit insgesamt drei Technologien: Das ist einmal Solarthermie, dann Photovoltaik und Windenergie. Grade die solarthermische Energie ist besonders geeignet, weil man die Energie dann auch speichern kann.“
Die Speicherung ist bei regenerativen Energiequellen eine große Herausforderung. Denn damit kann nicht wie bei konventionellen Verfahren kontinuierlich Strom produziert werden. Man muss also Erzeugungs- und Verbrauchsspitzen irgendwie ausgleichen. Rainer Tamme vom Institut für technische Thermodynamik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, erläutert eine Speichermöglichkeit, die bereits in einem Pilotprojekt eingesetzt wird: „Diese jetzige Technik, das sind Wärmespeicher auf der Technik von Flüssigsalz, die aufgeheizt werden und dann wieder im Kraftwerk abgekühlt werden, und die sind jetzt seit zwei Jahren im Betrieb. Auch da wird das Ziel sein, für Anlagen der nächsten Generation entsprechende Speicher weiter zu entwickeln: Kann man die noch wirtschaftlicher und kostengünstiger machen?“
Auch im Bereich der Stromübertragung gibt es noch einiges zu tun. So müssen weitere Leitungen für eine Hochspannungsgleichstromübertragung gebaut werden, mit denen der Stromtransport über weite Distanzen möglich wird. Außerdem muss das europäische Stromnetz insgesamt an die neuen Energiequellen angepasst werden. Sigrid Goldbrunner: „Der Ausbau der Infrastruktur ist ja in der aktuellen Diskussion: Aus der Atomenergie aussteigen und auf erneuerbare Energien umsteigen. Das ist natürlich auch wichtig, wenn man Wüstenstrom aus Nordafrika importieren will, dass so ein Netz vorhanden ist, das diese Strommengen dann auch entsprechend aufnehmen kann.“
Bis wir tatsächlich in den Genuss von Strom aus der Wüste kommen, wird also noch einige Zeit vergehen: Ein Referenzprojekt entsteht zur Zeit in Marokko. Umgesetzt werden soll das Konzept bis 2050 und dann etwa fünfzehn Prozent unseres Strombedarfs decken. Rainer Tamme bewertet den langfristigen Zeitplan positiv: „Das passt zeitlich ganz gut zusammen. Die ersten Kraftwerke wird man ja nutzen, um den lokalen Bedarf zu decken und parallel dazu wird man die Leitungen bauen für den Transport nach Mitteleuropa.“
Kritisiert wird häufig die drohende Abhängigkeit von einem derzeit politisch instabilen Nordafrika. Sigrid Goldbrunner sieht bei der Zusammenarbeit mit diesen Regierungen keine besonderen Probleme: Da werden eher positive sozio-ökonomische Aspekte des Projekts wahrgenommen:„Man darf sich das nicht so vorstellen, dass die Europäer da hinkommen, irgendwas hinbauen und dann den Strom und den Gewinn abschöpfen würden. Da schaut man dann auch, unter welchen Bedingungen und bei welcher Technologie hat man welchen Wissenstransfer und welche lokalen Arbeitsplätze werden entstehen."
Bleibt zu hoffen, dass sich hier eine echte Alternative zum Atomstrom auftut. Desertec weist aber darauf hin, dass dieses Projekt nicht allein den europäischen Energiebedarf decken kann: Zuerst sei überflüssiger Energieverbrauch zu vermeiden und dann der sinnvolle Ausbau dezentraler Energieversorgung notwendig. Desertec solle diese Schritte ergänzen.
Das Konzept von Desertec sieht vor, dass die Wüsten fruchtbar werden: In sonnen- und windreichen Gegenden, wo nur wenige Menschen leben, soll sozusagen „Energie geerntet“ werden. Sigrid Goldbrunner von der Industrie-Initiative DII, die sich um die Umsetzung des Desertec-Projekts kümmert, erklärt, welche Kraftwerksarten für den Einsatz in der Wüste in Frage kommen: „Wir beschäftigen uns jetzt mit insgesamt drei Technologien: Das ist einmal Solarthermie, dann Photovoltaik und Windenergie. Grade die solarthermische Energie ist besonders geeignet, weil man die Energie dann auch speichern kann.“
Die Speicherung ist bei regenerativen Energiequellen eine große Herausforderung. Denn damit kann nicht wie bei konventionellen Verfahren kontinuierlich Strom produziert werden. Man muss also Erzeugungs- und Verbrauchsspitzen irgendwie ausgleichen. Rainer Tamme vom Institut für technische Thermodynamik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, erläutert eine Speichermöglichkeit, die bereits in einem Pilotprojekt eingesetzt wird: „Diese jetzige Technik, das sind Wärmespeicher auf der Technik von Flüssigsalz, die aufgeheizt werden und dann wieder im Kraftwerk abgekühlt werden, und die sind jetzt seit zwei Jahren im Betrieb. Auch da wird das Ziel sein, für Anlagen der nächsten Generation entsprechende Speicher weiter zu entwickeln: Kann man die noch wirtschaftlicher und kostengünstiger machen?“
Auch im Bereich der Stromübertragung gibt es noch einiges zu tun. So müssen weitere Leitungen für eine Hochspannungsgleichstromübertragung gebaut werden, mit denen der Stromtransport über weite Distanzen möglich wird. Außerdem muss das europäische Stromnetz insgesamt an die neuen Energiequellen angepasst werden. Sigrid Goldbrunner: „Der Ausbau der Infrastruktur ist ja in der aktuellen Diskussion: Aus der Atomenergie aussteigen und auf erneuerbare Energien umsteigen. Das ist natürlich auch wichtig, wenn man Wüstenstrom aus Nordafrika importieren will, dass so ein Netz vorhanden ist, das diese Strommengen dann auch entsprechend aufnehmen kann.“
Bis wir tatsächlich in den Genuss von Strom aus der Wüste kommen, wird also noch einige Zeit vergehen: Ein Referenzprojekt entsteht zur Zeit in Marokko. Umgesetzt werden soll das Konzept bis 2050 und dann etwa fünfzehn Prozent unseres Strombedarfs decken. Rainer Tamme bewertet den langfristigen Zeitplan positiv: „Das passt zeitlich ganz gut zusammen. Die ersten Kraftwerke wird man ja nutzen, um den lokalen Bedarf zu decken und parallel dazu wird man die Leitungen bauen für den Transport nach Mitteleuropa.“
Kritisiert wird häufig die drohende Abhängigkeit von einem derzeit politisch instabilen Nordafrika. Sigrid Goldbrunner sieht bei der Zusammenarbeit mit diesen Regierungen keine besonderen Probleme: Da werden eher positive sozio-ökonomische Aspekte des Projekts wahrgenommen:„Man darf sich das nicht so vorstellen, dass die Europäer da hinkommen, irgendwas hinbauen und dann den Strom und den Gewinn abschöpfen würden. Da schaut man dann auch, unter welchen Bedingungen und bei welcher Technologie hat man welchen Wissenstransfer und welche lokalen Arbeitsplätze werden entstehen."
Bleibt zu hoffen, dass sich hier eine echte Alternative zum Atomstrom auftut. Desertec weist aber darauf hin, dass dieses Projekt nicht allein den europäischen Energiebedarf decken kann: Zuerst sei überflüssiger Energieverbrauch zu vermeiden und dann der sinnvolle Ausbau dezentraler Energieversorgung notwendig. Desertec solle diese Schritte ergänzen.